- Kahmhefe
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Eine Kahmhaut ist ein Biofilm aus Bakterien, der sich an Grenzübergängen von Medien (z. B. Oberflächen von Wasser oder Steinen) zur Luft ansammelt. Für die Anheftung an einer Grenzfläche Gas/Flüssigkeit sind besonders an der Zelloberfläche befindliche apolare Stoffe geeignet. Viele Kahmhaut-bildende Bakterien besitzen eine apolare Oberflächenschicht. Andere Bakterien besitzen statt dessen fädige Anhängsel (Pili), die aus Proteinen mit einer apolaren Oberfläche bestehen.
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Ökologische Bedeutung
Bei Anheftung an die Grenzfläche zur Luft können die Lebewesen für einen oxidativen Energiestoffwechsel sowohl Nährstoffe aus der Flüssigkeit als auch Sauerstoff aus der Luft günstig aufnehmen. Das ist ein Vorteil gegenüber Lebewesen, die in einer Flüssigkeit schweben oder schwimmen und von ihr umgeben sind: Bei ihnen wird die Geschwindigkeit ihres Energiestoffwechsels von der in der Flüssigkeit herrschenden geringeren Sauerstoff-Konzentration begrenzt.
In der Aquaristik
In der Aquaristik wird eine Kahmhaut meist als störend empfunden, da sie einen optimalen Gasaustausch verhindert. Die Ursachen sind ein überbesetztes Becken oder zu viel Futter. Statt die Ursache zu berücksichtigen, verhindert man zu oft die Bildung der Kahmhaut durch eine genügend starke Oberflächenbewegung, die den Bakterienfilm aufreißt und somit verhindert, dass sich ein geschlossener Bakterienfilm etablieren kann. Eine weitere Möglichkeit ist, einen Oberflächenabsauger zu installieren. Dieser führt das Oberflächenwasser in einen Filter, so dass sich keine Kahmhaut aufbauen kann. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine Zeitung auf die Wasseroberfläche zu legen, welche die Kahmhaut aufsaugt. Besser wäre es, die Kahmhaut ihre Arbeit erledigen zu lassen: In diesem Biofilm werden die überflüssigen Nährstoffe besser abgebaut, als es im Filter möglich wäre.
Im Weinbau
Im Weinbau können die so genannten Kahmhefen Schäden verursachen. Kahmhefen sind aerobe Hefen, die Alkohol und organische Säuren, also die Bestandteile des Weins, verstoffwechseln. Sie können sich an der Grenzschicht zwischen Wein und Luft bilden.
Siehe auch: Neuston und Pleuston
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