- Kaimakam
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Ein Kaymakam (auch Kaimakam und Caimacam) ist der Titel für den Landrat eines Landkreises (tr: İlçe) in der Republik Türkei; zusätzlich dazu war es ein Titel, der auch im Osmanischen Reich für einen ähnlichen Rang benutzt wurde.
Etymologie
Der moderne türkische Begriff Kaymakam stammt von zwei arabischen Wörtern, nämlich Kâim (arabisch قائم) für stehend und Makâm (arabisch مقام) für Platz, aber in diesem Kontext Amt, Position und Rang. Zur Osmanischen Zeit war ein Kâim-makâm ein Staatsbeamter, der als Repräsentant des Sultans auf lokaler Ebene angesehen wurde. Heute ist der Kaymakam der Repräsentant der Regierung oder des Staates auf lokaler Ebene.
Geschichte
Der Titel scheint zum ersten Mal im 15. oder 16. Jahrhundert im Osmanischen Reich verwendet worden zu sein. Er bezeichnete zumeist den Würdenträger, der als Vertreter des Großwesirs in der Stadt verweilen musste, wenn dieser zu einer militärischen Kampagne aufbrach. Der Titel wurde bis zum Ende des Reiches beibehalten. In den letzten Jahrzehnten des Osmanischen Reiches war es jeweils ein Minister oder der Scheichülislam, der als Kaymakam fungierte.
Der Begriff hat in der moldawischen und walachischen Geschichte eine noch spezifischere Bedeutung, wo ein Kaymakam sowohl ein vorübergehender Stellvertreter eines Gospodars sein konnte, als auch ein Delegierter des kleinwalacheischen Bans in Craiova, nachdem 1761 das Hauptamt nach Bukarest verlegt worden war. In diesem Zusammenhang wird das Wort Caimacam buchstabiert während das rumänische Wort dafür Căimăcămie ist.
Vier Emire des Emirats von Katar trugen zusätzlich den Titel des Kaymakam, als Katar Teil des Osmanischen Reiches war. Ebenfalls trugen drei Emire des osmanischen Kuwaits den Titel Kaymakam.
In der Osmanischen Armee und auch in Ägypten unter Muhammad Ali Pascha war der Titel Kaymakam gleich bedeutend mit dem Rang des Oberstleutnants. Es wurde auch im selben Kontext auf Marinekommandanten angewendet. Mustafa Kemal, der Gründer der modernen Türkei, diente auch als Kaymakam für das 57. Regiment in der Schlacht von Gallipoli.
Quellen und Referenzen
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