Kaltlicht

Kaltlicht
Kaltlichtquelle mit dreiarmigem Lichtleiter

Eine Kaltlichtquelle sendet Licht mit stark reduziertem Infrarotanteil aus. Sie findet in der Mikroskopie, in Endoskopen, Operationsmikroskopen und verschiedenen anderen medizinischen und optischen Geräten eine breite Anwendung, also überall dort, wo Licht höchster Intensität im visuellen Spektralbereich benötigt wird, die Hitzeentwicklung einer gewöhnlichen Lichtquelle aber störend oder sogar schädlich wäre.

Die eigentliche Lichtquelle ist meist eine Halogen- oder Xenon-Lampe mit einem elliptischen Reflektor. Erzeugt wird das Licht in einem Brenner genannten Glaskolben, der sich in einem Brennpunkt des Reflektors befindet. Das von dort ausgehende Licht wird vom Reflektor im zweiten Brennpunkt konzentriert. Hier wird es in einen Lichtwellenleiter eingekoppelt. Dieser transportiert das Licht durch ungeordnete Glasfasern an den Punkt der beleuchtet werden soll.

Bereits der Reflektor besitzt oft eine Kaltlichtverspiegelung, das ist eine dichroitische Spiegelschicht, die nur sichtbares Licht reflektiert, infrarotes jedoch hindurchtreten lässt. Weitere Filter zwischen Lampe und Eingang des Lichtwellenleiters sorgen dafür, dass kein infrarotes Licht, oder (für einige Anwendungen wichtig) auch kein ultraviolettes Licht in den Lichtwellenleiter gelangt. Aufwendigere Kaltlichtquellen sind mit automatisch wechselbaren Filtern und in ihrem Lichtdurchlass variablen Blenden, zur Steuerung der Helligkeit der Kaltlichtquelle, versehen. Ein schneller automatischer oder manueller Wechsel der Lampe gegen eine bereits eingebaute Ersatzlampe ist bei Operationsmikroskopen aus Sicherheitsgründen notwendig. Die von der Lampe produzierte Wärme muss durch Konvektion oder einen Lüfter aus dem Lampengehäuse entfernt werden. Durch die dafür notwendigen Lüftungsöffnungen darf aber kein Streulicht frei werden. Eine Kaltlichtquelle, die all diese Anforderungen erfüllen muss, ist ein aufwendiges und komplexes feinmechanisch-optisches Gerät.

Kaltlichtquellen sind oft als freistehende Tischgeräte ausgeführt. Es gibt aber auch Ausführungen, die als Zubehör an andere Geräte angesetzt werden. Auch die vollständige Integration in andere Geräte ist üblich.

Literatur

  • Wilhelm Gerster: Moderne Beleuchtungssysteme für drinnen und draußen. 1. Auflage, Compact Verlag, München, 1997, ISBN 3-8174-2395-0
  • Hans R. Ris: Beleuchtungstechnik für Praktiker. 2. Auflage, VDE-Verlag GmbH, Berlin-Offenbach, 1997, ISBN 3-8007-2163-5

Weblinks


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