Kapelle St. Margarethen

Kapelle St. Margarethen
Pilgerkapelle St. Margarethen
Innenansicht

Die spätgotische Kapelle St. Margarethen liegt im gleichnamigen Ortsteil in der Gemeinde Münchwilen im Kanton Thurgau. Die Kapelle wurde im 1642 geweiht und von den Jakobspilgern auf dem Schwabenweg besucht.

Vorgängerbau

Schon im Mittelalter stand in der Nähe eine Vorgängerkapelle, die Heinrich und Lütold von Griesenberg 1316 dem Kloster Fischingen vergabte, welches so in den Besitz der Patronats- und Vogteirechte kam. Es wird vermutet, dass sie am Krebsbach oder am Trungenbach gestanden hat. 1616 verkaufte der Abt von Fischingen die Kapelle, doch dies war auch im Konvent und in St. Margarethen sehr umstritten, so dass der Abt Placidus Brunschweiler nach 1632 die Kapelle wieder erwarb. Bald darauf liess er die sie jedoch für einen Neubau abbrechen.

Die heutige Kapelle

Abt Placidus errichtete während der Gegenreformation an der heutigen Stelle einen Neubau, der am 26. September 1642 von Konstanzer Bischof Franz Johann von Prassberg geweiht wurde. Die Kapelle ist in der Übergangszeit von der Gotik zur Renaissance erbaut. Der Baukörper besteht aus einem längsrechteckigen Schiff von 8,5 × 12,5 Meter und einem kleinen Chor von 6,5 × 6,75 Metern. Auf dem gemeinsamen Dach sitzt ein verbretterter Dachreiter in Biedermeierform.

Der Besucher tritt zuerst in die von der 1986 rekonstruierten Empore überdachten Pilgervorhalle, an deren Wände man noch heute eine Fülle von Namenszügen, Monogrammen, Signeten und Jahreszahlen sieht, die von Pilgern der vergangenen Jahrhunderten hinterlassen wurden. Dann folgt das Laienschiff, gefolgt vom durch den leicht spitzbogigen Chorbogen abgetrennten Altarhaus mit dem Hochaltar.

Der linke Altar ist den Vierzehn Nothelfern, der rechte der heiligen Idda geweiht.

Die Pilgerkapelle ist ein typisches Beispiel der im Bodenseeraum weitverbreiteten und bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts weiterlebende Nachgotik. Typisch für das 17. Jahrhundert ist auch die kräftige und auf wenige Farben beschränkte Ausmalung der Kapelle.

Literatur

  • Hans Peter Mathis: Die Kapelle St. Margaretha in St. Margarethen TG, Bern 1988, Herausgegeben von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.
47.48659.00125

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • St. Margarethen TG — TG dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Thurgau und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Münchwilen zu vermeiden. Münchwilen …   Deutsch Wikipedia

  • Kalvarienbergkirche St. Margarethen — Die Kalvarienbergkirche Ansicht von St. Margarethen. Die Kalvarienbergkirche St. Margarethen ist eine römisch katholische Kirche im Linzer Stadtbezirk Römerberg Margarethen. Die in ihrer heutigen Form 1688 errichtete Kirche ist ein Wallfahrtsort… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der denkmalgeschützten Objekte in Lebring-Sankt Margarethen — Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Lebring Sankt Margarethen enthält die denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Lebring Sankt Margarethen im steirischen Bezirk Leibnitz, wobei die Objekte teilweise per Bescheid und… …   Deutsch Wikipedia

  • Bildhauersymposion St. Margarethen — Skulpturen im Steinbruch von St. Margarethen, Winter 1960/61 1959 fand das erste Bildhauersymposion St. Margarethen, Sankt Margarethen im Burgenland, statt. Ähnliche Bildhauersymposien verbreiteten sich rasch und weltweit. Noch heute beziehen… …   Deutsch Wikipedia

  • St. Margarethen (Ranis) — Die evangelische Kirche St. Margarethen liegt in der thüringischen Stadt Ranis unweit von Pößneck. St. Margarethen in der Altstadt aus Richtung Platte …   Deutsch Wikipedia

  • St. Margarethen (Bayern) — St. Margarethen Die Bergkirche St. Margarethen wird 1445 erstmals urkundlich erwähnt, muss jedoch schon früher als Kapelle bestanden haben. Sie liegt idyllisch auf einer Anhöhe im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Brannenburg, umgeben von alten …   Deutsch Wikipedia

  • Oberhofen bei Münchwilen — TG dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Thurgau und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Münchwilen zu vermeiden. Münchwilen …   Deutsch Wikipedia

  • Münchwilen TG — TG ist das Kürzel für den Kanton Thurgau in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Münchwilenf zu vermeiden. Münchwilen …   Deutsch Wikipedia

  • Margarethenkirche — St. Margaretenkirche (Margaretenkirche, St. Margaret) heißen Kirchen, die der Heiligen Margaret, vor allem der Margareta von Antiochia, geweiht sind, unter anderem in folgenden Orten: Inhaltsverzeichnis 1 Nach Staaten 1.1 Deutschland 1.2… …   Deutsch Wikipedia

  • Holzingen — Stadt Weißenburg in Bayern Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”