- Karl-Heinz Ruhland
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Karl-Heinz Ruhland (* März 1938 in Berlin) ist ein ehemaliges Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF). Er wird der ersten Generation zugerechnet, wurde Kronzeuge und war von 1970 bis 1974 inhaftiert.
Leben
Karl-Heinz Ruhland war 1970 als Mechaniker bei dem Gebrauchtwagenhändler Eric Grusdat in Berlin tätig. Er half Grusdat Fahrzeuge für die Baader-Meinhof-Gruppe zu präparieren. Er ließ sich im Sommer 1970 in Jordanien mit anderen RAF-Mitgliedern militärisch ausbilden. Im Oktober 1970 wurde er aktives Mitglied der RAF. Ruhland fuhr zu Ulrike Meinhof nach Hannover, mietete konspirative Wohnungen an, war an mehreren Banküberfällen, einem Einbruch in ein Waffengeschäft und einem Einbruch zwecks Dokumentendiebstahl beteiligt. Am 20. Dezember 1970 wurde er in Oberhausen mit den RAF-Mitgliedern Ali Jansen und Beate Sturm bei einer Fahrzeugkontrolle verhaftet.
Ruhland ist nie in den engeren Kreis der RAF vorgerückt. Er kannte viele Gruppenmitglieder nur unter deren Decknamen. Später gaben einige ehemalige RAF-Mitglieder an, er sei 1970 eine Liebesbeziehung mit Ulrike Meinhof eingegangen. Nach seiner Verhaftung war Ruhland das erste RAF-Mitglied, das aussagte. Er machte umfangreiche Angaben und gab ein Interview in dem Magazin Der Spiegel. Im Prozess gegen Horst Mahler wegen der Baader-Befreiung trat er als Kronzeuge auf und verriet Stützpunkte der RAF in Berlin, Niedersachsen, Köln und Frankfurt am Main. Im März 1972 wurde er wegen Bankraubs zu einer Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt und 1974 entlassen.
Literatur
- Butz Peters: RAF – Terrorismus in Deutschland; München: Droemer Knaur, 1993; ISBN 3-426-80019-5
- Butz Peters: Tödlicher Irrtum. Die Geschichte der RAF; Berlin: Argon, 2004; ISBN 3-87024-673-1
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