Karl Salomon Zachariae

Karl Salomon Zachariae

Karl Salomo Zachariae (auch: Zachariae von Lingenthal; * 14. September 1769 in Meißen; † 27. März 1843 in Heidelberg) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Geboren als Sohn eines Advokaten, besuchte er im Alter von 15 Jahren die sächsische Fürstenschule St. Afra. Am 27. Januar 1787 immatrikulierte er sich an der Universität Leipzig wo er sich zunächst den philosophischen Studien widmete. Am 7. Mai 1792 begab er sich an die Universität Wittenberg, wo er mit Novalis und Theodor Hell verkehrte. Am 30. April 1794 erwarb er sich den akademischen Grad eines Magisters, fand mit dem Erwerb der Lehrbefähigung eines Magisters Legens am 30. April 1795 als Baccalaurus der Rechtswissenschaften Aufnahme in die juristische Fakultät und hielt philosophische und juristische Vorlesungen.

Am 30. Juni 1795 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften, wurde am 27. November 1800 zum außerordentlichen Professor an der juristischen Fakultät ernannt und am 29. Juli 1802 ordentlicher Professor. Damit verbunden war er Assessor des Schöppenstuhls in Wittenberg, sowie Assessor des Landgerichts der Niederlausitz in Lübben. In Wittenberg entfaltete er eine rege literarische Tätigkeit.

1806 erhielt er eine Berufung als Professor der Rechte an der Universität Heidelberg, der er Ostern 1807 folgte. Dort veröffentlichte Zachariae 1808 sein Handbuch des französischen Zivilrechts und konzentrierte sich vor allem auf die Staatswissenschaften. 1816 erhielt er einen Ruf nach Göttingen, 1829 einen nach Leipzig, die er jedoch ausschlug. Stattdessen setzte er sich für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Universität Heidelberg ein, was in seinem Buch Für die Erhaltung der Universität Heidelberg zum Ausdruck kommt.

Als juristischer Vertreter der Universität wurde er auch in die politischen Belange des Staates Baden eingebunden und ein Vertreter der neuen Staatslehre. So arbeitete er am Entwurf des badischen Strafgesetzbuches von 1824/26 mit, war am badischen Landrecht beteiligt und wurde Mitglied der badischen Gesetzgebungskommission. Für seine Verdienste wurde 1818 zum Hofrat ernannt. 1829 zog er sich von seinem politischen Engagement zurück, wirkte aber nach wie vor an der Heidelberger Akademie mit seinen Vorlesungen. 1842 wurde er unter dem Namen von Lingenthal in den Adelstand erhoben, nachdem er sich verschiedene Besitzungen erworben hatte.

Werke (Auswahl)

  • Handbuch des französischen Zivilrechts, 1808
  • Für die Erhaltung der Universität Heidelberg

Literatur

Weblinks


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