Karlis Mülenbach

Karlis Mülenbach

Kārlis Mīlenbahs (auch: Mü(h)lenbach, Mühlenbachs oder Mīlenbachs) (* 18. Januar 1853 in der Gemeinde Kandava in Kurland (lettisch Kurzeme); † 27. März 1916 in Võru, Estland) war ein Pädagoge und der erste Sprachwissenschaftler lettischer Muttersprache.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Mīlenbahs studierte von 1876 bis 1880 an der Universität Dorpat klassische Philologie, konnte aber wegen seiner Armut nicht an der Universität bleiben.

Seine erste Veröffentlichung - ein Artikel im Heft 2 des Journals Pagalms (deutsch: Hof) - erschien noch unter dem Pseudonym Līgciemnieks (deutsch: Schwankendörfler).

Er unterrichtete von 1881 bis 1889 an der Grundschule in Talsi, danach bis 1895 am deutschsprachigen Gymnasium in Jelgava und ab Herbst 1895 am Rigaer Alexander-Gymnasium.

Er war Autor von über hundert wissenschaftlichen Artikeln über Sprache auf lettisch, russisch und deutsch und Mitglied der Lettisch-Literärischen Gesellschaft. Seine wesentliche Leistung war jedoch ein lettisch-deutsches Wörterbuch, das bis heute die wichtigste lexikographische Arbeit über die lettische Sprache darstellt. Die vier Bände wurden postum zwischen 1923 und 1932 in Riga gedruckt. Das Wörterbuch wurde von Jānis Endzelīns erweitert und vollendet, mit dem zusammen Mīlenbahs auch andere Werke verfasste, so eine größere lettische Grammatik. Der Streit mit Rainis mündete in einen wichtigen Aufsatz über das Lettische in der Literatur. Mīhlenbahs war auch Übersetzer der Odyssee (1890-95).

Sonstiges

Die Oberschule in Kandava erhielt 1936 den Namen Karl-Mühlenbach-Oberschule (lettisch: Kārļa Mīlenbaha vidusskola). Nachdem Lettland 1940 in die Sowjetunion eingegliedert wurde, wurde von russischer Seite kein Wert auf die Pflege der lettischen Sprache gelegt und so wurde die Schule ab 1945 als Kandavaer Oberschule ohne Namenszusatz geführt. Erst seit 1996 trägt die Schule wieder den Namen von Kārlis Mīlenbahs.

Literatur

Mühlenbach, Karl: K. Muelenbacha Latviešu valodas vardnica = K. Muehlenbachs lettisch-deutsches Woerterbuch / red., ergänzt und fortgesetzt von J. Endzelins. - Riga : Lett., Bildungsministerium, 1923-1932. 4 Bände.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”