- Katholischer Deutscher Verband farbentragender Studentenkorporationen
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Der Katholische Deutsche Verband farbentragender Studentenkorporationen (KDV) war ein Korporationsverband katholischer farbentragender Studentenverbindungen.
Geschichte
Der KDV wurde am 7. April 1891 in Mönchengladbach als Kartellvereinigung katholischer deutscher Studentenkorporationen gegründet und bestand bis 1911. Seit 1905 trug er den Namen Katholischer Deutscher Verband farbentragender Studentenkorporationen (KDV).
Der Wahlspruch des KDV lautete deo et patriae (Für Gott und Vaterland), seine Verbandsfarben waren schwarz-weiß-rot. Das Verbandsorgan des KDV hieß Universitas.
Nachdem es schon seit 1902 Bestrebungen für einen Zusammenschluss mit dem seit 1856 bestehenden Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) gegeben hatte, traten die Mitgliedsverbindungen des KDV in den Jahren 1910 bis 1912 in den CV ein. Da dieser erst 1899 sein Singularitätsprinzip, wonach an jedem Hochschulort nur eine CV-Verbindung bestehen könne, aufgegeben hatte, konnten dem CV bis zu diesem Zeitpunkt ähnlich ausgerichtete, aber später gegründete Verbindungen nicht beitreten. Wegen der weitgehend übereinstimmenden korporativen Ausrichtung wurde der KDV aber mitunter auch Kleiner CV genannt.
Die KDV-Gründungsverbindungen Novesia Bonn und Sauerlandia Münster gingen ein Kartellverhältnis ein, das auf den Prinzipien religio (Katholizismus), scientia (Wissenschaft) und amicitia (Freundschaft) gründete und die Verwerfung des studentischen Zweikampfes einschloß. Später kamen sieben weitere Verbindungen hinzu, die größtenteils aus dem Verband heraus gegründet wurden. Der KDV bestand aus:
- K.D.St.V. Sauerlandia Münster (1847), 1891 im KDV, 1911 im CV
- K.D.St.V. Novesia Bonn (1863), 1891 im KDV, 1911 im CV
- K.D.St.V. Cheruscia Würzburg (1893), 1893 im KDV, 1912 im CV
- K.D.St.V. Arminia Freiburg im Breisgau (1874), 1897 im KDV, 1910 im CV
- K.D.St.V. Bavaria Berlin (1898), 1898 im KDV, 1911 im CV
- K.D.St.V. Tuiskonia München (1900), 1900 im KDV, 1911 im CV
- V.K.D.St. Erwinia Straßburg (1905), später umbenannt in V.K.D.St. Eckart Köln, 1905 im KDV, 1911 im CV, 1977 fusioniert mit Rappoltstein (Straßburg) Köln
- K.D.St.V. Palatia Marburg (1907), 1907 im KDV, 1911 im CV
- K.D.St.V. Unitas Freiburg im Üechtland, später umbenannt in Rhenania Freiburg im Üechtland, dann Germania Heidelberg, 1895 umbenannt in Badeno-Borussia Heidelberg, 1908 im KDV, 1908 fusioniert mit Palatia Marburg
Heute bilden die noch bestehenden sieben Verbindungen des ehemaligen KDV eine Traditionsgemeinschaft innerhalb des CV. Höhepunkt ist das jährliche KDV-Treffen.
Literatur
- Stitz, Peter, Der akademische Kulturkampf um die Daseinsberechtigung der katholischen Studentenkorporationen in Deutschland und in Österreich von 1903 bis 1908, Gesellschaft für CV Geschichte, München, 1960
- Stitz, Peter, Der CV 1919 - 1938: der hochschulpolitische Weg des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) vom Ende des 1. Weltkrieges bis zur Vernichtung durch den Nationalsozialismus, Gesellschaft für CV-Geschichte, München, 1970
- Schieweck-Mauk S., Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen, Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte, Würzburg, 1997, ISBN 3894980400
- Gesellschaft für Studentengeschichte und Studentisches Brauchtum e.V. (Hrsg), CV-Handbuch, 2. Auflage, Regensburg, 2000, ISBN 3922485111
- Nicht, Christoph; Weiß, Wolfgang; Ziegler, Ronald: 100 Jahre Katholische Deutsche Studentenverbindung Cheruscia Würzburg, Würzburg, 1993
Kategorien:- 1891
- Ehemaliger Korporationsverband
- CV-Verbindung
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