- Kathrein Werke
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47.85013212.122866Koordinaten: 47° 51′ 0″ N, 12° 7′ 22″ O
Kathrein-Werke Unternehmensform Kommanditgesellschaft Unternehmenssitz Rosenheim Unternehmensleitung Anton Kathrein
Mitarbeiter 7.000 Umsatz 1,3 Mrd. € Branche Antennen- und Satellitentechnik Website Die Kathrein-Werke KG ist ein deutscher Hersteller für Antennen und Satellitentechnik in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft. Inhaber des Unternehmens ist Prof. Dr. Dr. h.c. Anton Kathrein, der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Rosenheim (Oberbayern).
Weltweit beschäftigt die Kathrein-Gruppe in 56 Unternehmen über 7.000 Mitarbeiter in 20 Produktionsstätten und zahlreichen Vertriebszentren und erzielte im Jahr 2006 einen Umsatz von über 1,3 Milliarden Euro.
Das Unternehmen ist der älteste und größte Antennenhersteller der Welt. Kathrein produziert z. B. die Basisstationsantennen von Mobilfunktürmen für GSM und UMTS oder Kombidachantennen von versch. Autoherstellern z. B. BMW für Radio, TV, Mobilfunk und GPS. Auch die typischen 2m-Band Taxiantennen und 4m-Band Polizeifunkantennen mit dem Federfuß sind von Kathrein. Satelliten-Parabolantennen für Radio- und Fernsehempfang werden wie die meisten Satellitenreceiver von Kathrein in Deutschland entwickelt und teilweise auch dort produziert. Diverses Zubehör ist OEM-Ware aus Fernost. Viele Radio- und Fernsehantennentürme (rot gestreifte Spitze) beinhalten Kathrein-Antennen. Die dazugehörenden Sender kommen meist von Rohde & Schwarz.
Geschichte
Das Unternehmen wurde von Anton Kathrein, einem Rosenheimer Elektrotechniker, im Jahr 1919 gegründet. Nach 1945 gab er sich als Ingenieur aus, weil ihm dieser Titel vom NS Bund Deutscher Technik auf Antrag verliehen wurde. Kathrein war im deutschen Faschismus ein Rüstungsbetrieb und ein nationalsozialistischer Musterbetrieb. Kathrein selbst war Mitglied in der NSDAP und wurde in den Rosenheimer Gemeinderat von der Partei berufen. Sein Unternehmen unterstützte aktiv die Politik der örtlichen und überörtlichen NSDAP-Einheiten; Kathrein war förderndes Mitglied der SS. Ab April 1942 beschäftigte Kathrein ca. 40 Zwangsarbeiterinnen aus der Ukraine, die zum Teil bis zu 72 Stunden wöchentlich ohne Lohn arbeiteten. Der heutige Inhaber, Prof. Dr. Dr. h.c. Anton Kathrein, weigerte sich, in den Fonds der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft zur Entschädigung der Zwangsarbeiter einzubezahlen. Das Unternehmen verweigerte einer Historikerin zur Erforschung der Zwangsarbeiterfrage den Einblick in das unternehmensinterne Archiv.
Kathrein übernahm nach dem Tod seines Vaters 1972 im Alter von 21 Jahren das Unternehmen noch während seines Studiums. Von 1972 bis 2008 steigerte er den jährlichen Umsatz von 51 Millionen Mark auf geschätzte 1,4 Milliarden Euro. Damit ist Kathrein heute der größte und älteste Antennenhersteller der Welt und ist in vielen Bereichen Weltmarktführer.
Mit 450 Auszubildenden versucht Kathrein dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Loyalität der Mitarbeiter zur Geschäftsleitung ist hoch, so sind 2007 mehr als 50 Prozent der Belegschaft länger als 10 Jahre betriebszugehörig.
Literatur
- Veronika Diem (2005). Fremdarbeit in Oberbayern. Studien zur Geschichte der Zwangsarbeit am Beispiel Rosenheim und Kolbermoor 1939 bis 1945. Kolbermoor: Verlag Geschichtswerkstatt.
- Klaus Weber (2009). Döser und Kathrein - Profiteure der Nazis? Eine Veranstaltung und ihre Folgen. Kolbermoor: Geschichtswerkstatt Beiheft 4.
Weblinks
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