SB Rosenheim

SB Rosenheim
Starbulls Rosenheim
Starbulls Rosenheim
Größte Erfolge

Als Sportbund: Deutscher Meister 1982, 1985, 1989
Als Verein Starbulls: Bayernliga-Meister 2003/04

Vereinsinfos
Geschichte Gründung 2000 als Starbulls Rosenheim e.V., vorher Eishockeyabteilung des DJK und Starbulls GmbH
Vereinsfarben grün-weiß (primär), rot-schwarz (secondär)
Liga Eishockey-Oberliga
Spielstätte Kathrein-Stadion Rosenheim
Kapazität 6.300 Plätze (davon 1.000 Sitzplätze)
Geschäftsführer Wilhelm Graue
Cheftrainer Franz Steer
2007/2008 7. Platz ( Abstiegsrunde )

Starbulls Rosenheim ist ein deutscher Eishockeyclub in Rosenheim, Oberbayern. Juristisch gesehen beginnt die Geschichte des Starbulls Rosenheim e.V. mit der Vereinsgründung am 23. Mai 2000, sportlich ist sie jedoch älter, da sie untrennbar mit der Eishockeyabteilung des Sportbund DJK Rosenheim und dem DEL-Team „Starbulls Rosenheim“ verbunden ist. In diesem Artikel werden daher die Geschichte als Eishockeyabteilung des Sportbund DJK Rosenheim, des DEL-Teams Starbulls Rosenheim und des heutigen Eishockeyvereins zusammengefasst.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Die Eishockeyabteilung des Sportbund DJK Rosenheim e.V. war 1994 Gründungsmitglied der Deutschen Eishockey-Liga, in der jedoch keine gemeinnützigen Vereine, sondern wirtschaftlich handelnde Spielbetriebsgesellschaften den Sport betreiben sollten. In diesem Zusammenhang ging die Profieishockeyabteilung des „Sportbund Rosenheim“ in die GmbH „Starbulls Rosenheim“ über. Der Sitz dieser GmbH wurde zusammen mit der DEL-Lizenz 2000 nach Iserlohn verlegt, wodurch das DEL-Team der Iserlohn Roosters entstand.

Um den Eishockeysport in Rosenheim zu erhalten, wurde ein neuer gemeinnütziger Verein gegründet, der den Namen „Starbulls Rosenheim e.V.“ erhielt, aber sportlich als Neugründung in der untersten Spielklasse beginnen musste.

Geschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach ersten Anfängen 1928 gab es nach dem 2. Weltkrieg zuerst Eishockey beim ASV Rosenheim, beim EV Rosenheim, der bis in die Eishockey-Bundesliga aufstieg, und beim TC 1880 Rosenheim.

"Wilde Zeiten" in den 1960ern und 1970ern

Als 1961 das neue Eisstadion gebaut wird, ist endlich regelmäßiges Training möglich, und die Rosenheimer schaffen 1964 den Sprung in die damals zweitklassige Oberliga. Im Jahre 1972 gelingt sogar der Aufstieg in die erste Bundesliga, dem jedoch der direkte Abstieg folgt. Nachdem man 1973 ein überdachtes Eisstadion hatte und in der Saison 1974/75 wieder in die 1. Bundesliga zurückkehrte, folgten eher magere Jahre. Es fehlt an Geld und wichtige Spieler verlassen den EVR. Ende der 1970er weigern sich einige Spieler sogar, das Eis zu betreten, und feilschen in der Kabine um ihr Gehalt und eventuelle Prämien. Nachdem die Schulden immer größer wurden, tritt der gesamte Vorstand zurück und Fernsehkoch Max Inzinger übernimmt den Posten. Im Sommer 1978 ist der Verein aber endgültig am Ende.

Die großen Erfolge der 1980er

Nach dem Konkurs des EV Rosenheim wurde aus der Eishockeyabteilung des TC 1880 Rosenheim und den Mitgliedern des EV Rosenheim die Eishockeyabteilung beim Sportbund DJK Rosenheim. Der neu gegründete Verein ersetzt den EV Rosenheim in der 1. Bundesliga. Nachdem man in den ersten beiden Spielzeiten den Abstieg verhindern konnte, brechen bessere Zeiten an: Josef März betritt die Rosenheimer Eishockeybühne. Der millionenschwere Rosenheimer Unternehmer und Freund von Ministerpräsident Franz Josef Strauß steckt unermüdlich sein Geld in die Mannschaft, was schließlich zu Erfolgen führt. In der Saison 1980/81 präsentiert man den bis dahin noch unbekannten Karl Friesen als Neuzugang und kann den 6. Platz erreichen. Ein Jahr danach wird der Sportbund in der Vorrunde Fünfter und schafft in den PlayOffs tatsächlich den ersten Meistertitel. In den Folgejahren wechseln Eishockey-Größen wie Ernst Höfner und Franz Reindl an den Inn und man spielt oben mit, jedoch gelingt die zweite Meisterschaft erst 1985. In nachfolgenden Jahren spielt der SBR immer eine große Rolle, jedoch scheitert man zumeist an der Düsseldorfer EG. Aber noch einmal (und zwar in der Saison 1988/89) gelingt das Kunststück eines Finalsieges, obwohl vor der Saison keine großen Neuzugänge präsentiert werden konnten.
Doch einige Jahre später endet das Rosenheimer Eishockeyglück. Nach dem Tod von Club-Mäzen Josef März wurde der Verein zum politischen Spielball zwischen der Stadt Rosenheim und den März-Nachkommen. Diese sicherten ihre weitere Unterstützung nur zu, wenn ein neues Eisstadion mit zweiter Eisfläche gebaut würde, wie es nach dem dritten Meistertitel von der Stadt versprochen worden war. Auf dem Höhepunkt dieser Auseinandersetzung und nach der Finalniederlage 1992 gegen Düsseldorf wird man in die 2. Bundesliga eingeteilt. Obwohl der Kader auf die drittklassige Oberliga ausgerichtet war, schafft es der sog. "Kindergarten" (der Kader bestand zu großen Teilen aus Juniorenspielern) unter Trainer Ernst Höfner, direkt in die 1. Bundesliga zurückzukehren. Als das März-Imperium schließlich in sich zusammenbrach, weil es sich beim Ankauf vieler Brauereien übernommen hatte und weil nach der Deutschen Einheit der Fleischhandel mit dem Osten nicht mehr subventioniert wurde, war der SBR plötzlich einer der armen Clubs im deutschen Eishockey, der jede Mark zweimal umdrehen musste.

Neue Zeiten

Nach dem sofortigen Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga wurde die höchste Spielklasse in die DEL umgewandelt und wie bei fast allen Teams wurde auch in Rosenheim die Profimannschaft in eine GmbH ausgelagert. Nach mehreren Jahren in der DEL, deren Höhepunkt die Saison 1996/97 darstellte, als man in einem spannungsgeladenen Spiel gegen den EV Landshut den Einzug in die Playoffs sicherte, kehren die Finanzprobleme wieder. Erst eine Rettungsaktion der Fans und der Stadt macht ein Verbleiben in der DEL möglich. Jedoch hatten zu dem Zeitpunkt schon zu viele Spieler das Weite gesucht, sodass die in kürzester Zeit zusammengewürfelte Mannschaft mit sechs Siegen und drei Unentschieden aus 44 Spielen abschlagen Letzter wird. Die Saison 1999/2000 markiert das Ende des Spitzeneishockeys in Rosenheim. Die Starbulls GmbH wird mit der DEL-Lizenz nach Iserlohn verkauft - die Geburtsstunde der Iserlohn Roosters.

Der Neuanfang

Nachdem zunächst die Eishockeyabteilung des Sportbund DJK Rosenheim aufgelöst worden war und dann erst der Verein Starbulls Rosenheim e.V. neugegründet wurde, musste deswegen der Seniorenspielbetrieb in der untersten bayerischen Liga - der Bezirksliga Bayern - wieder von vorne begonnen werden. Im Gleichschritt mit dem EV Landsberg 2000 gelang der Durchmarsch von der Bezirks- in die Bayernliga, wo man zwei Spielzeiten verbrachte und in der Saison 2003/2004 den Aufstieg in die Oberliga (dritthöchste Liga) schafft.
In der ersten Oberliga-Saison konnten die Starbulls als Aufsteiger überraschen und schafften es sogar, in die Playoff-Runde einzuziehen - jedoch scheiterte man dort am EHC München. Ein Jahr später sollte es eigentlich nach dem Willen des Vorstands, des Trainers und der Fans weiter nach oben gehen, jedoch brach man in der Meisterrunde ein und konnte die hohen Erwartungen des Rosenheimer Publikums nicht erfüllen. Schließlich scheiterte man bereits im Playoff-Viertelfinale am Dauerrivalen aus Landsberg. Besonders bitter: beidemale schied man durch einen Sweep aus. Entgegen der eigenen Zielvorgabe, dass man im dritten Oberliga-Jahr das Ziel Aufstieg angehen wolle, enttäuschte man in der Saison 2006/2007 größtenteils. Auch die Verpflichtung des neuen Trainers, Markus Berwanger, führte nicht zum angestrebten Playoff-Einzug. Allerdings verbesserte sich das Team spielerisch deutlich und schaffte mit der Qualifikation für den DEB-Pokal einen versöhnlichen Saisonabschluss, der auf wieder erfolgreichere Zeiten hoffen lässt.

Bisherige Erfolge der Starbulls

Spielzeiten

Mannschaftskader 2008/09

(Stand 10. März 2009)

Rückennummer Name Position Geburtsdatum Vertrag Nationalität
53 Oliver Häusler Torwart 31. März 1975 bis 2009 Deutschland
31 Claus Dalpiaz Torwart 10. Oktober 1971 bis 2009
Zugang von Graz 99ers
Deutschland
2 Jason Lundmark Verteidiger 9. November 1984 bis 2009
Zugang von Dresdner Eislöwen
Canada
74 Jason Becker Verteidiger 26. Mai 1974 bis 2009
Zugang von ETC Crimmitschau
Canada
17 Ryan Fairbarn Verteidiger 15. November 1979 bis 2009
Zugang von Bossier-Shreveport Mudbugs
Canada
72 Nikolaus Senger Verteidiger 30. Oktober 1989 bis 2009 Deutschland
89 Maximilian Peters Verteidiger 25. März 1989 bis 2009 Deutschland
19 Marinus Kritzenberger Verteidiger 9. September 1990 bis 2009
Abgang zum TEV Miesbach
Deutschland
36 Andreas Geisberger Verteidiger 13. Juli 1986 bis 2009
Zugang von EV Landsberg
Deutschland
28 Michael Rohner 'A' Verteidiger 30. Juni 1982 bis 2009 Deutschland
55 Matthias Bergmann Verteidiger 17. September 1982 bis 2009
Zugang von EC Bad Tölz
Deutschland
79 Ron Newhook Stürmer 9. August 1977 bis 2009
Zugang von EV Ravensburg
Canada
91 Dylan Stanley Stürmer 24. Januar 1984 bis 2009
Zugang von University of Alberta
Canada
88 Stefan Stiebinger Stürmer 09. Januar 1988 bis 2009 Deutschland
86 Simon Wenzel Stürmer 29. September 1989 bis 2009 Deutschland
11 Robert Schopf Stürmer 24. Juni 1989 bis 2009 Deutschland
8 Robin Hanselko Stürmer 19. September 1989 bis 2009
Zugang von TSV Erding
Deutschland
16 Jens Feuerfeil Stürmer 23. März 1990 bis 2009 Deutschland
25 Raimond Hilger Stürmer 03. Dezember 1965 bis 2009 Deutschland
22 Martin Reichel 'A' Stürmer 7. November 1973 bis 2010
Zugang von Frankfurt Lions
Deutschland
21 Anton Saal Stürmer 25. Januar 1986 bis 2009
Zugang von EC Peiting
Deutschland
15 Patrick Senger 'C' Stürmer 9. Juli 1978 bis 2009 Deutschland
49 Mathias Hart Stürmer 25. April 1979 bis 2009
Zugang von SC Bietigheim-Bissingen
Deutschland
Franz Steer Trainer 18. August 1958 bis 2009 Deutschland
  • Betreuer: Jean-Marco "Chicki" Huber / Willi Wittmann
Der Spieler spielt mit einer ausländischen Spielerlizenz
U21-Spieler

Berühmte Persönlichkeiten

Spieler

  • Jim Hiller

Trainer

Die Nachwuchsarbeit

Im deutschen Eishockey ist Rosenheim ein Synonym für gute und konsequente Nachwuchsarbeit durch Thomas Schädler. Prominentestes Beispiel der Gegenwart ist der aktuelle Torhüter der Deutschen Nationalmannschaft, Robert Müller. Des Weiteren stehen mit Florian Busch und Tobias Draxinger zwei Spieler im Meisterschaftskader der Eisbären Berlin, die zuvor in Rosenheim ausgebildet wurden.
Trotz der finanziellen Probleme und der Zurückstufung in die Bezirksliga erhielten die Starbulls den Spielbetrieb ihrer Nachwuchsmannschaften aufrecht und stellen sogar ein Team in der höchsten Spielklasse für Jugendliche, der DNL.
Wie erfolgreich die Nachwuchsarbeit auch in der Vergangenheit war, zeigt die Tatsache, dass im Kader der Saison 2005/2006 nur Spieler standen, die entweder in Rosenheim geboren sind und/oder in einer Nachwuchsmannschaft für Rosenheim auf dem Eis gestanden sind (Ausnahmen bildeten hier nur die beiden Ausländer).

Das Stadion

Spielte man 1928 noch auf einer Spritzeisbahn, so begann man 1961 mit dem ersten Spatenstich am heutigen Kunsteisstadion. Eigentlich ist das Rosenheimer Eisstadion ein Schwarzbau, denn die Baugenehmigung wurde nachträglich erteilt. Vor der Überdachung 1973 war es ein Freiluftstadion, in dem 7300 Menschen Platz fanden. Jedoch gab es Spiele (z.B. das Aufstiegsspiel am 7. März 1975 gegen den Augsburger EV oder mehrmals in den 1980ern), bei denen 10000 Menschen im Stadion waren. Legendär dürfte damals die Aussage des Stadionsprechers gewesen sein: Sie werden niemals mehr die Gelegenheit bekommen so nah beieinander zu stehen! Die heutige Leimbinder-Konstruktion (kurze Zeit war sogar ein Luftkissendach im Gespräch) führte im Februar 2006 zu einer kurzzeitigen Sperre des Stadions, da hier angeblich der gleiche Leim verwendet wurde, wie bei der eingestürzten Eislaufhalle in Bad Reichenhall, jedoch bestätigte sich der Verdacht nicht.
Anfangs wurde das Stadion nach einem Limonadenherrsteller "Frucade-Stadion", später nach der Fleischwarenfirma "Marox" benannt, bis es in den späten 1990er-Jahren seinen heutigen Namen "Kathrein-Stadion" erhielt.

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