- Katze und Maus in Gesellschaft
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Katze und Maus in Gesellschaft ist ein Tiermärchen (ATU 15). Es steht in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an zweiter Stelle (KHM 2). Bis zur Zweitauflage hieß es Katz und Maus in Gesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Eine Katze und eine Maus schließen Bekanntschaft. Die Katze gesteht der Maus Freundschaft und gar große Liebe, so dass die Maus einwilligt, ein gemeinsames Haus zu beziehen. Gemeinsam beschließen sie für den Winter einen Vorrat anzulegen, damit sie in der kalten Jahreszeit nicht Hunger leiden müssen. Sie kaufen sich einen Topf voller Fett, welches sie unter dem Altar der Kirche verstecken, da dies der sicherste Ort zu sein scheint. Die Katze bekommt nach einiger Zeit Lust, sich an der Reserve gütlich zu tun. So gaukelt sie der Maus vor, sie wäre zu der Taufe des Kindes ihrer Cousine als Pate eingeladen. Kaum in der Kirche angekommen, macht sie sich über den Fettvorrat her und leckt die fette Haut des Topfes ab. Dieselbe Geschichte wiederholt die Katze noch zwei Mal, bis der Topf leer ist. Als der Winter kommt, will die Maus mit der Katze zu der Kirche gehen, um sich an dem Fett zu laben. Jedoch muss sie feststellen, dass der Topf bereits leer ist, und verdächtigt sofort die Katze. Daraufhin packt die Katze ihre Gefährtin und verschlingt sie.
Herkunft
Das Märchen ist in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm ab der Erstauflage von 1812 und auch in ihrer Handschrift von 1810 als Nr. 2 enthalten. Es stammt wohl von Gretchen Wild. Die Anmerkung berichtet eine ebenfalls hessische Variante von Hähnchen und Hühnchen, die einen Edelstein im Mist finden und dafür ein Fetttöpfchen kaufen, das das Hühnchen nach und nach leerfrisst. Hähnchen hackt es tot und begräbt es in Reue wie in KHM 80 Von dem Tode des Hühnchens. Weiterhin in Hinterpommern vom Hähnchen und Hühnchen, wo die Kinder Schlichtaf, Halsut, Stülpum heißen (nach Firmenich Völkerstimmen). Von Fuchs und Hahn, die einen Honigtopf finden, die Kinder werden Randaus, Halbaus, Ganzaus getauft. Bei Karl Viktor Müllenhoff Nr. 28 vom Fuchs und Bär, norwegisch bei Peter Christen Asbjørnsen Nr. 17 vom Bär und Fuchs (Namen: Angefangen, Halbverzehrt, Ausgeleckt) und das Negermärchen von der Henne und der Katze (Nr. 2).
Zur betrogenen Hausgenossin vergleiche auch KHM 6a Von der Nachtigall und der Blindschleiche. Hans-Jörg Uther weist darauf hin, dass Teile der Handlung schon in späteren Ergänzungen zum Tierepos Roman de Renart begegnen. Die Fabel ist im 19./20. Jahrhundert oft mit Wolf und Fuchs als Schwank mit abgemildertem Schluss weltweit verbreitet. [1]
Literatur
- Grimm, Brüder. Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. S. 19, S. 443. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe, Stuttgart 1994. (Reclam-Verlag; ISBN 3-15-003193-1)
- Rölleke, Heinz (Hrsg.): Die älteste Märchensammlung der Brüder Grimm. Synopse der handschriftlichen Urfassung von 1810 und der Erstdrucke von 1812. Herausgegeben und erläutert von Heinz Rölleke. S. 32-35. Cologny-Geneve 1975. (Fondation Martin Bodmer; Printed in Switzerland)
- Uther, Hans-Jörg: Handbuch zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Berlin 2008. S. 6-7. (de Gruyter; ISBN 978-3-11-019441-8)
Einzelnachweise
- ↑ Uther, Hans-Jörg: Handbuch zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Berlin 2008. S. 6-7. (de Gruyter; ISBN 978-3-11-019441-8)
Weblinks
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Wikisource: Katze und Maus in Gesellschaft – Quellen und Volltexte
- Katze und Maus in Gesellschaft als mp3-Hörbuch auf LibriVox
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