- Andreas Kritzmann
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Andreas Kritzmann († 9. März 1551 in Magdeburg) war Büchsenmeister und ein Volksheld in Magdeburg.
Bekanntheit erlangte Kritzmann während der Belagerung der Stadt in den Jahren 1550/51. Vom 4. Oktober 1550 bis zum 5. November 1551 wurde die Stadt Magdeburg in Vollstreckung einer Reichsacht belagert. Die zwischen 15.000 und 20.000 Mann starken Belagerungstruppen wurden von Kurfürst Moritz von Sachsen und dem Herzog Georg von Mecklenburg geführt. In der Stadt befanden sich ca. 40.000 Menschen.
In der Nacht vom 28. auf den 29. November 1550 nahmen die Belagerer unter Moritz von Sachsen die Magdeburger Neustadt ein und standen somit unmittelbar an den nördlichen Toren der Stadt. Am 10. Dezember ließ Andreas Kritzmann auf den Nordturm der Sankt-Jakobi-Kirche Magdeburg mehrere Geschütze bringen. Von dieser erhöhten Geschützplattform wurde das Feuer auf die feindlichen Truppen eröffnet. Die Belagerer erlitten erhebliche Verluste. Die Belagerer nahmen den Kirchturm unter gezielten Beschuss. Im Laufe der über Monate andauernden Gefechte wurde der Kirchturm so stark beschädigt, dass die Magdeburger Verteidiger vorsorglich in der Nacht vom 19. auf den 20. Februar 1551 mit Stricken die Spitze des Turms herunterzogen. Der schwer zerstörte und gerissene Turm wurde mit Wollsäcken behängt und hielt sich so noch einen Monat. Kritzmann starb am 9. März durch herabstürzendes Mauerwerk. Am 15. März stürzte der Turm endgültig ein. Die Stadt Magdeburg überstand diese langandauernde Belagerung ohne Erstürmung.
Dem zur Legende gewordenen Andreas Kritzmann zu Ehren benannte die Stadt Magdeburg in späteren Zeiten Straßen (Andreas-Kritzmann-Straße, Kritzmannstraße).
Literatur
- Helmut Asmus: 1200 Jahre Magdeburg, Band 1, die Jahre 805–1631, 1999, ISBN 3-933046-15-7
- Hans-Joachim Krenzke: Kirchen und Klöster zu Magdeburg. Stadtplanungsamt Magdeburg, 2000
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