- Keith Nichols
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Keith Nichols (* 13. Februar 1945 in Ilford, Essex) ist ein britischer Jazzmusiker, Arrangeur und Bandleader.
Nichols gilt als eine der britischen Autoritäten für den frühen Classic Jazz und Ragtime, der sich insbesondere auf die Interpretation von Komponisten und Musikern wie Scott Joplin, James P. Johnson, Fats Waller und Duke Ellington spezialisiert hat. Er spielt Klavier, Posaune, Tuba, Vibraphon, Saxophon und Klarinette und ist als Sänger und Arrangeur tätig.
Bereits im Alter von fünf Jahren erhielt Nichols seinen ersten Musikunterricht auf dem Klavier und dem Akkordeon. Im Jahr 1960 erhielt er für sein Akkordeonspiel die Auszeichnung eines Great Britain Junior Champion. Er studierte an der Guildhall School of Music und begann seine Tätigkeit als Profimusiker. Für sieben Jahre war er als Pianist, Posaunist und Tubist mit der Jazz-Comedy-Band Levity Lancers auf Tournee. Seit den frühen siebziger Jahren gibt er als Solist und mit kleineren Ensembles regelmäßige Ragtime-Konzerte in Londons South Bank. Im Jahr 1976 besuchte er als Mitglied von Dick Sudhalters New Paul Whiteman Orchestra erstmals die USA und trat in Philadelphia sowie in der New Yorker Carnegie Hall auf. In dieser Zeit entstanden drei Soloalben für die Plattenfirma EMI sowie einige für die Firma Decca, darunter eines gemeinsam mit Bing Crosby. Seit der Mitte der 80er Jahre ist er auf über zwanzig Alben des Jazz-Speziallabels "Stomp-Off" vertreten, auf denen er sowohl als Bandleader wie auch als Instrumentalist in Erscheinung tritt. Im Jahr 1977 gründete er das Midnite Follies Orchestra mit dem Arrangeur Alan Cohen, mit welchem er die Musik von Duke Ellington und Cab Calloway aus dem Harlem der 1920er und 1930er Jahre spielt. Er hat zahlreiche Arrangements und Transkriptionen im Stil der 1920er und 30er Jahre vor allem für die "New York Jazz Repertory Company", die Serie "Smithsonian Institute Masterworks" sowie das Pasadena Roof Orchestra erstellt.
Seine aktuellen Projekte umfassen Aufarbeitungen der Werke von Fats Waller, Bix Beiderbecke sowie unter dem Namen "Jazz Classics Revisited" eine anspruchsvolle chronologische Show der Jazzgeschichte. 1990 wurde er von Musikdirektor Bob Wilber eingeladen, den Klavierpart des Hoagy Carmichael auf dem Soundtrack des Filmes zu spielen, den Bix in Rom aufnahm.
Er hat einen großen Anteil an der Aufarbeitung der Musik von Fletcher Henderson für CD-Einspielungen und führte in den Carnegie Hall Konzerten mit der Royal Acedemy Big Band Werke von Benny Goodman auf.
Keith Nichols ist neben seiner Konzerttätigkeit und seinen Plattenproduktionen Inhaber eines Lehrstuhles für Jazzgeschichte an der Royal Academy of Music in London.
Heute ist er freiberuflich tätig und tritt in Großbritannien, Europa und Amerika auf, er konzertiert in Frankreich, USA, Deutschland, der Schweiz, Irland und Ägypten.
Im März 2003 machte er auf sich aufmerksam, als er am Trinity College of Music eine Rekonstruktion von Paul Whitemans Konzert "Experiment in Modern Music" leitete, welches eine Aufführung der Rhapsody in Blue in der Originalinstrumentierung beinhaltete. Im gleichen Jahr gründete er ein neues Orchester, die zehnköpfigen "Blue Devils", die Jazz und Tanzmusik der 20er, 30er und 40er Jahre des 20. Jahrhunderts aufführen.
Im Jahr 2004 wurde Keith Nichols der BBC Jazz Award verliehen.
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