- Kernkraftwerk Santa María de Garoña
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Kernkraftwerk Santa María de Garoña Lage Koordinaten 42° 46′ 30″ N, 3° 12′ 30″ W42.775-3.2083333333333Koordinaten: 42° 46′ 30″ N, 3° 12′ 30″ W Land: Spanien Daten Eigentümer: Nuclenor, S.A. Betreiber: Nuclenor, S.A. Projektbeginn: 1965 Kommerzieller Betrieb: 11. Mai 1971 Aktive Reaktoren (Brutto):
1 (466 MW) Eingespeiste Energie im Jahre 2007: 3.322 GWh Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme: 108.775 GWh Stand: 15. März 2008 Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. Das Kernkraftwerk Santa María de Garoña ist ein spanisches Kernkraftwerk. Es ist in Nordspanien in der Provinz Burgos in unmittelbarer Nähe zu Álava gelegen und besteht aus einem Siedewasserreaktor.
Der Reaktor ist ein General Electric-Reaktor mit 466 MW installierter Leistung. Der Reaktor wurde am 5. November 1970 zum ersten Mal kritisch. Das Kraftwerk wurde erstmals im Mai 1971 mit dem Stromnetz synchronisiert.
Als europäische Besonderheit hat die Anlage ein fast vollständig passives Wärmeabfuhr-System, einen sog. Notkondensator. Sollten alle elektrischen Pumpen zur Abfuhr der Nachzerfalls-Wärme nach der Abschaltung ausfallen, kann das Personal im Reaktorgebäude zwei Ventile von Hand öffnen. Damit strömt Reaktorwasser durch einen Wärmetauscher, welcher in einem großen, wassergefüllten Behälter liegt. Dieses Wasser übernimmt die Wärme des Reaktorwassers und verdampft in die Umgebung, während das Reaktorwasser gekühlt in den Reaktor zurückströmt.
Die sozialistische Regierung entschied am 2. Juli 2009, die Betriebserlaubnis des Kernkraftwerks nicht über 2013 hinaus zu verlängern. Der Regierung war am 6. Juni 2009 durch die Aufsichtsbehörde Consejo de Seguridad Nuclear (CSN) empfohlen worden, die Betriebsgenehmigung bis 2019 zu verlängern. Die Regierung entschied, dieser Empfehlung nicht zu folgen. Nun soll das Kernkraftwerk am 5. Juli 2013 vom Netz gehen. Der Betreiber Nuclenor hatte ein Gesuch für eine Verlängerung der am 5. Juli 2009 ablaufenden Betriebserlaubnis des Kraftwerks um zehn Jahre eingereicht. Nuclenor investierte in den letzten zehn Jahren laut Angaben des Foro de la Industria Nuclear Espanola mehr als 150 Mio. Euro in die Modernisierung der Anlage und kündigte rechtliche Schritte gegen den Entscheid der Regierung an.[1]
Maßnahmen zur Unfall-Milderung
Für den Fall eines nicht behebbaren Ausfalls von Netz- und Notstrom- sowie zusätzlicher Redundanzen, dem oben erwähnten Notkondensator und einer eigendampfgetriebenen Pumpe - nach einer Abschaltung besitzt das Werk, bei der nun drohenden Kernschmelze, nach US-Vorbild einen sogenannten "Wetwell-Vent". Es läuft dabei folgender Vorgang ab: Nach dem relativ langsamen Kühlwasser-Abblasen durch automatisches Runter-Cyclen mit den Druckentlastungs-Ventilen wird der dadurch entstandene Dampfdruck-Anstieg in der räumlich ziemlich kleinen Kondensationskammer ("Torus") ein erstes Mal und noch ziemlich unkontaminiert in die Umgebung abgelassen ("geventet"). Danach werden die Druckentlastungs-Ventile vom Kontrollraum aus manuell geöffnet, es kommt zur raschen Kernabdeckung. Dieses schnelle Vorgehen hat den Vorteil, dass relativ gesehen - durch raschen Wasser-Entzug - weniger Wasserstoff entsteht. Man erhofft sich dadurch, eine Wasserstoffverbrennung im Torus und ein dadurch mögliches Containment-Leck verhindern zu können. Sollte es dennoch dazu kommen, wird davon ausgegangen, dass ein Filtereffekt von radioaktiven Partikeln im Wasser-Teil des Torus entsteht, der zumindest verhindert, dass Strahlendosen in der Umgebung auftreten, die zu schnell tödlichen Gesundheitsschäden führen.[2] Eine recht hohe Zahl von längerfristig an Krebs Sterbenden ist aber gleichwohl zu erwarten. Die Zahl hängt beispielsweise von der Bevölkerungsdichte in der Abwind-Richtung der kontaminierten Wolke und den Schutzmöglichkeiten dort ab.
Beim Reaktor handelt sich es um den baugleichen Reaktortyp wie bei dem aufgrund eines Erdbebens havarierten Kernkraftwerk Fukushima I.[3]
Daten des Reaktorblocks
Das Kernkraftwerk Santa María de Garoña hat insgesamt einen Block:
Reaktorblock[4] Reaktortyp Netto-
leistungBrutto-
leistungBaubeginn Netzsyn-
chronisationKommer-
zieller BetriebAbschal-
tungSanta María de Garoña Siedewasserreaktor 446 MW 466 MW 02.05.1966 02.03.1971 11.05.1971 (2013 geplant)[5] Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website des Kernkraftwerks (spanisch)
Quellen
- ↑ Nuklearform Schweiz - Spanische Regierung gegen zehnjährige Laufzeitverlängerung für Santa Maria de Garona
- ↑ Nuclear Regulatory Commission: Frequencies of various Containment Failure Events, 2004
- ↑ Spanische Fukushima-Schwestern. Abgerufen am 14. März 2011.
- ↑ Power Reactor Information System der IAEA: „Spain, Kingdom of Power Reactors“ (englisch)
- ↑ „El Gobierno anuncia el cierre de Garoña en 2013 sin concretar alternativas para sus empleos“, El Mundo, 2. Juli 2009
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