- Kernkraftwerk Saporischja
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Kernkraftwerk Saporischschja Koordinaten 47° 30′ 44″ N, 34° 35′ 9″ O47.51222222222234.585833333333Koordinaten: 47° 30′ 44″ N, 34° 35′ 9″ O Land: Ukraine Daten Eigentümer: National Nuclear Energy Generating Company Energoatom Betreiber: National Nuclear Energy Generating Company Energoatom Kommerzieller Betrieb: 25. Dez. 1985 Aktive Reaktoren (Brutto):
6 (6000 MW) Eingespeiste Energie im Jahre 2006: 39.782 GWh Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme: 594.844 GWh Website: Seite des Betreibers Stand: 22. Juli 2007 Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. Das Kernkraftwerk Saporischschja (ukrainisch Запорізька атомна електростанція, russisch Запорожская атомная электростанция) befindet sich direkt am Fluss Dnepr nahe der Stadt Enerhodar im Südosten der Ukraine und ist das größte Kernkraftwerk Europas. Es ist etwa 50 Kilometer von der Großstadt Saporischschja entfernt.
Inhaltsverzeichnis
Leistung
Das Kernkraftwerk hat insgesamt sechs Blöcke vom Typ WWER-1000/320. Diese haben eine elektrische Leistung von jeweils 1.000 Megawatt und eine thermische Leistung von je 3.200 Megawatt. Die Thermische Gesamtleistung der Anlage von fast 20 Gigawatt erfordert enorme Mengen Kühlwasser die dem Fluss Dnepr, welcher an dieser Stelle extra verbreitert wurde, entnommen werden. Die Leichtwasserreaktoren haben demnach eine Gesamtleistung von 6.000 Megawatt und sind in ganz Europa die größte Kernkraftwerksanlage. Weltweit steht die Atomkraftwerksanlage Saporischschja nicht mehr auf Platz 1, nachdem sie von zwei Anlagen in Japan auf den dritten Platz verschoben wurde.
Geschichte
Mit dem Bau des ersten Reaktors wurde im Jahr 1980 begonnen. Mit der Inbetriebnahme des ersten Reaktorblocks am 10. Dezember 1984 wurde der erste Reaktor der russischen Standard-Baureihe WWER-1000/320 in Betrieb genommen. In den Jahren 1981, 1982 und 1983 folgte der Baubeginn der Blöcke zwei bis vier. Diese gingen jeweils nach einer Bauzeit von ca. 4 Jahren und 8 Monaten in Betrieb. Der Block 5 wurde von 1985 bis 1989 errichtet. Der Baubeginn des sechsten Blocks war am 1. Juni 1986. Er ging schließlich nach über neunjähriger Bauzeit am 19. Oktober 1995 in Betrieb.
Das Kernkraftwerk versorgt annähernd fast den gesamten Süden der Ukraine und ist durch den Wegfall aller vier Blöcke des Kernkraftwerks Tschernobyl essenziell für die Energieversorgung der Ukraine.
Das Partnerkraftwerk ist das deutsche Kernkraftwerk Biblis. Bis 1999 bestand eine Partnerschaft mit dem deutschen Kernkraftwerk Neckarwestheim.
Sicherheit
Trotz des relativ modernen Reaktortyps werden wiederholt Störfälle aus dem Kernkraftwerk gemeldet. Im April 1993 wurden einige Teile der Anlage durch radioaktives Wasser, welches aus dem Primärkreislauf ausgetreten war, stark kontaminiert. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten wurden in den Jahren 1994 bis 1997 nur 2 Mio. Dollar investiert.
Das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf arbeitete daran mit Überwachungssystemen die Kraftwerke in der Ukraine an bessere Sicherheitsstandards anzupassen. 1992 starteten die ersten Untersuchen des Forschungszentrums zur Verbesserung der Sicherheit und 1995 ging das erste Überwachungssystem an Block 5 in den Probebetrieb. Heute sind alle sechs Reaktoren damit ausgestattet.
Daten der Reaktorblöcke
Das Kernkraftwerk Saporischschja hat sechs Blöcke:
Reaktorblock[1] Reaktortyp Netto-
leistungBrutto-
leistungBaubeginn Netzsyn-
chronisationKommer-
zieller BetriebAbschal-
tungSaporischschja-1 WWER-1000/320 950 MW 1.000 MW 01.04.1980 10.12.1984 25.12.1985 (2015 geplant) Saporischschja-2 WWER-1000/320 950 MW 1.000 MW 01.01.1981 22.07.1985 15.02.1986 (2015 geplant) Saporischschja-3 WWER-1000/320 950 MW 1.000 MW 01.04.1982 10.12.1986 05.03.1987 (2017 geplant) Saporischschja-4 WWER-1000/320 950 MW 1.000 MW 01.04.1983 18.12.1987 14.04.1988 (2018 geplant) Saporischschja-5 WWER-1000/320 950 MW 1.000 MW 01.11.1985 14.08.1989 27.10.1989 (2019 geplant) Saporischschja-6 WWER-1000/320 950 MW 1.000 MW 01.06.1986 19.10.1995 16.09.1996 (2026 geplant) Quellen
- ↑ Power Reactor Information System der IAEA: „Ukraine: Nuclear Power Reactors“ (englisch)
Siehe auch
Weblinks
- Homepage des Kraftwerks (russisch)
- Kritik an der Sicherheit des Kraftwerks (deutsch)
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