- Kersten Artus
-
Kersten Angela Artus (* 1. April 1964 in Bremen, gebürtig Kersten Angela Westphal) ist eine Hamburger Politikerin der Partei Die Linke und Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kersten Artus wuchs in Bremen-Oberneuland auf. Ihre Eltern betrieben ein Einzelhandelsgeschäft. Im Jahr 1982 zog sie nach Hamburg. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Verlagskauffrau und arbeitete anschließend als Pressedokumentarin. 1998 volontierte sie und ist heute als Redakteurin bei der Zeitschrift Fernsehwoche tätig. Seit 1986 ist sie mit Holger Artus verheiratet. Sie hat zwei erwachsene Kinder.
Sie ist seit 1983 in verschiedenen Betriebsräten der Bauer Media Group und des Yvonne Bauer Konzerns engagiert, davon seit 1994 als Vorsitzende. Neben ihrem Mandat ist sie seit Oktober 2004 als Konzernbetriebsratsvorsitzende aktiv und gründete 2007 den Europäischen Betriebsrat. Seit einigen Jahren ist das Verhältnis der Geschäftsführung des Konzerns zu ihr gespannt, insbesondere nachdem sie in einem DJV-Beitrag das Outsourcing in dem Unternehmen kritisierte.[1] Mit dem Vorwurf, sich falsch zur Betriebsratsarbeit an- oder abgemeldet zu haben, wurde im Oktober 2010 ein Verfahren zur fristlosen Kündigung eingeleitet. Der Betriebsrat bewilligte die Kündigung nicht, ver.di und DJV forderten eine Rücknahme der Kündigung.[2]. Im Mai 2011 wurde die Kündigung von der Bauer AG zurückgezogen.[3] Als ihre betrieblichen und gewerkschaftlichen Ziele im Betriebsrat nennt sie Lohngerechtigkeit und Arbeitszeitverkürzung, Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie Frauengleichstellung. Sie ist zudem im ver.di-Landesbezirksfrauenrat und Bundesfrauenvorstand 8 (Medien, Kunst, Industrie).
Politik
Ihre ersten politischen Erfahrungen machte sie Ende der 1970er-Jahre in der Schülerbewegung Bremen und in der Friedensbewegung Anfang der 1980er-Jahre. Sie trat in die SDAJ ein und war von 1983 bis 1989 Mitglied der DKP. Mitte der 1990er-Jahre war sie zwei Jahre lang Mitglied der PDS. Seit 1983 ist sie Gewerkschaftsmitglied, erst in der IG Druck und Papier, dann in den Nachfolgeorganisationen IG Medien und ver.di. 2005 trat sie in die WASG ein und wurde 2007 Mitglied der Linken. Sie gehört der innerparteilichen Strömung Sozialistische Linke an.
Kersten Artus wurde bei der Wahl 2008 als Abgeordnete über die Landesliste in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. Sie gehört der acht Personen starken Fraktion der Linken an, die erstmals in der Bürgerschaft vertreten war. Während der Wahlperiode war sie für ihre Fraktion Fachsprecherin für Frauen-, Gewerkschafts-, Pflege-, Medien- und Gesundheitspolitik und im Familien-, Kinder- und Jugendausschuss, im Gesundheitsausschuss, im Sozialausschuss, im Rechts- und Gleichstellungsausschuss sowie im Kultur-, Kreativwirtschafts- und Tourismusausschuss.
Bei der Bürgerschaftswahl 2011 zog sie erneut über die Landesliste (Die Linke-Listenplatz 5) in das Parlament und zur Vizepräsidentin der Bürgerschaft gewählt. Sie ist als Fachsprecherin für Frauen und Gewerkschaften, Gesundheit, Pflege und Senioren, Verbraucherschutz, Tierrechte und Medien zuständig. Außerdem ist sie Obfrau ihrer Fraktion im Eingabenausschuss (Petitionsausschuss) und in der Härtefallkommision.
Weblinks
-
Commons: Kersten Artus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Persönliche Homepage
- Kersten Artus auf der Seiten der Hamburgischen Bürgerschaft
- Kersten Artus auf der Seiten der Linken Hamburg
- Homepage des ver.di-Landesbezirksfrauenrates
- Homepage der ver.di-Betriebsgruppe in der Bauer Verlagsgruppe
- Kersten Artus auf abgeordnetenwatch.de
Einzelnachweise
- ↑ Ein Bauernopfer, taz, 11. Oktober 2010
- ↑ Fristlose Kündigung: Bauer will Konzernbetriebsrats-Chefin Artus rauswerfen, kressreport, 8. Oktober 2010
- ↑ taz vom 13. Mai 2011
Kategorien:- Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft
- DKP-Mitglied
- PDS-Mitglied
- WASG-Mitglied
- Die-Linke-Mitglied
- Betriebsrat
- IG-Medien-Funktionär
- Ver.di-Funktionär
- Politiker (21. Jahrhundert)
- Journalist
- Deutscher Journalist
- Geboren 1964
- Frau
-
Wikimedia Foundation.