Kettenwirkmaschine

Kettenwirkmaschine

Kettenwirkmaschinen, auch Kettenwirkautomaten genannt, verarbeiten Ketten aus mehreren Tausend Fäden zu Maschenwaren.[1] Die Maschine wurde um 1780 erfunden, zu ihrer Verbreitung kam es erst einige Jahrzehnte später.

Wirkwerkzeuge einer Kettenwirkmaschine

Zu den Hauptwerkzeugen zur Maschenbildung gehören:

  • Schieber- oder Spitznadeln, in einem oder zwei Systemen geradlinig angeordnet
  • Lochnadeln auf 1–4 Legebarren angebracht
  • Platinen (dünne Blechstreifen zwischen den Wirknadeln, mit unterschiedlichen Funktionen)
  • einige Hilfswerkzeuge wie Pressen für Spitznadeln u.ä.

Der Maschenbildungsvorgang lässt sich anhand der Zeichnung (rechts) kurz erklären: Eine Maschenschleife wird mit Hilfe der Lochnadel auf den Kopf der Spitznadel gelegt. Während die Nadel hoch steigt, sinkt die Schleife zum Nadelschaft. Inzwischen wurde eine neue Schleife gelegt, die Nadel bewegt sich in Richtung Presse, durch deren Druck sich die Nadelspitze schließt. Die alte Maschenschleife kann über die Spitze hochgezogen und (mit Hilfe der Platine) zum fertigen Gewirk abgeschlagen werden.

Alle Arbeitselemente sind an Leisten befestigt, die durch die ganze Maschinenbreite verlaufen. Somit können sie sich nur gemeinsam mit der Leiste (Barre) bewegen.

Die Maschinen werden mit 7–12 Nadeln/cm und Arbeitsbreiten von 3,5–4,5 m gebaut und können bis zu 3.500 Umdrehungen (=Maschenreihen) pro Minute erreichen. [2]

Die Kettenwirkmaschinen sind in der Regel spezialisiert auf Herstellung bestimmter Produkte. Zur speziellen Ausstattung gehören zum Beispiel

Es werden fast ausschließlich Filamentketten verarbeitet, die Produktion ist vorwiegend ausgerichtet auf Maschenware für Damenunterwäsche, Bezüge für Möbel und Autositze, Sportbekleidung und verschiedene Netze.

Literatur

  • Denninger, Giese: Textil- und Modelexikon. Deutscher Fachverlag, Frankfurt/Main 2006, ISBN 3-87150-848-9.
  • Maschentechnik Ketten- und Raschelwirkerei. Arbeitgeberkreis Gesamttextil, Frankfurt/Main 1979.

Quellen

  1. Strumpfwirkerstuhl. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Bd. 16, Altenburg 1863, S. 943–949 (Online bei zeno.org).
  2. karlmayer.com

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