- Kiekert AG
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Die Kiekert AG ist ein aus Heiligenhaus kommender Hersteller für Autoschließsysteme (nach eigener Aussage der weltweit führende).
Geschichte
Gegründet wurde die Firma 1857 in Heiligenhaus im Stadtteil Isenbügel als Schloss- und Beschlagfabrik von Arnold Kiekert - damals als Arnold Kiekert und Söhne (AKS). 1888 wurde die Produktionsstätte an den heutigen Standort nach Heiligenhaus Mitte verlagert (50.000 m²). 1976 wird die Firma Tack & Gabel (TAGA) aus Wuppertal - ein Zulieferer für KFZ Schlösser übernommen. 1982 als Kiekert hoch verschuldet war, wurde der Vorsitz der Geschäftsführung von Dr. Horst Werner Sterzenbach übernommen, welcher die Firma Ende 1987 als sie zum Verkauf stand mit der Dr. Sterzenbach & Rau Vermögensverwaltungsgesellschaft übernommen hat. 1994 wurden die verschiedenen Firmenteile zur Kiekert AG verschmolzen - dabei wurde die TAGA an die Firma Nier Feuerhand verkauft - um 1995 die Kiekert AG an die Börse zu führen.
1998 geriet Kiekert in die Schlagzeilen, als die Ford-Werke in Köln die Produktion vorübergehend einstellen mussten, da Kiekert keine Türschlösser mehr lieferte. Angeblicher Grund für den Lieferengpass war ein Blitzeinschlag, der bei Kiekert zu EDV-Problemen geführt habe[1]. Kiekert lehnte die Unterstützung von Ford-Experten bei der Schadensbehebung ab; stattdessen ließ man Ford wissen, dass Mitarbeiter die Schäden höchst motiviert beheben würden, wenn sie wüssten, dass sich der Autokonzern an einen bestehenden Rahmenvertrag hielte. Dieser hatte Kiekert für zehn Jahre den Status eines Alleinlieferanten für Türschlösser zugesichert und war kurz zuvor von Ford angefochten worden. Manche vermuteten auch eine Demonstration gegen den anhaltenden Preisdruck durch die Automobilhersteller auf die Zulieferer als wahren Grund.
2000 erwarb Schroder Ventures Europe (heute Permira) für 530 Mio. Euro die Mehrheit an Kiekert, 2002 wurden die restlichen Aktionäre durch einen Squeeze-out abgefunden.
2005 wurde das Grundstück in Heiligenhaus an die LEG NRW verkauft, um die Verlagerung der Produktionsstätte in ein neues Gebäude in Heiligenhaus zu ermöglichen. Der Umzug ist seit September 2007 abgeschlossen.
Im Oktober 2006 wurde Kiekert von den zwei Londoner Hedge-Fonds Bluebay Asset Management und Silver Point sowie der US-Investmentbank Morgan Stanley übernommen. Permira wurde so als Großaktionär abgelöst. Permira hatte sich bei Kiekert-Übernahme verkalkuliert und musste die Eigenkapitalanlage ohne Gegenleistung abtreten.
Zur Zeit beschäftigt die Kiekert AG ca. 4.300 Mitarbeiter - davon etwa 1350 in Heiligenhaus mit einem Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen Euro (2007), unterhält Produktionsstätten auf der ganzen Welt (Deutschland, USA, Tschechien, Mexico, Großbritannien) und ist Zulieferer vieler großer Automobilhersteller (VW, GM, BMW, Ford uvm.). Zudem errichtet Kiekert im Jahr 2008 einen eigenen Entwicklungs- und Produktionsstandort in Asien in der Stadt Changshu, nahe Shanghai. Über 1000 Mitarbeiter sollen in diesem Werk bis 2011 beschäftigt werden.
Am 2. Oktober 2007 wurde die Firmenzentrale zum Höseler Platz 2 verlagert (ehemaliges Hartmann & Braun Gelände). Die Gebäude am alten Firmensitz wurden abgerissen.
Ab dem 1. August 2008 geht die Firmenabteilung Kiekert Elektronik an den Mitbewerber Huf über. Damit besitzt die Huf-Gruppe eine eigene Elektronik Produktion. Der neue Name der Gesellschaft ist Huf Electronics GmnbH. Laut Medienberichten soll der Kaufpreis 25 Mio. Euro betragen haben.
Einzelnachweise
- ↑ http://wissen.manager-magazin.de/wissen/dokument/30/93/dokument.html?id=8003903&top=MM&suchbegriff=&quellen=&vl=0
Weblinks
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