- Kindermissionswerk
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Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ ist das Kinderhilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland mit Sitz in Aachen und ein Werk der Päpstlichen Missionswerke. Es organisiert seit 1959 in Deutschland das Sternsingen auch „Aktion Dreikönigssingen“ genannt, einen bis ins 16. Jahrhundert zurückgehenden Brauch, bei dem Kinder und Jugendliche für Kinderhilfsprojekte in der ganzen Welt Spenden sammeln.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Kindermissionswerk geht auf eine französische Initiative des Bischofs von Nancy zurück. Im Mai 1843 wurde dort das Kinderhilfswerk Oeuvre de la Sainte Enfance (deutsch: Werk der heiligen Kindheit) gegründet. Das Aachener Mädchen Auguste von Sartorius brachte die Idee nach Deutschland und gründete in Anlehnung daran am 2. Februar (Mariä Lichtmess) 1846 das deutsche Kindermissionswerk unter dem Namen Verein der heiligen Kindheit.
Bereits im Jahr 1856 wurde der Verein von Papst Pius IX. als kirchlicher Verein anerkannt und erhielt einen Kardinal als Protektor. 66 Jahre später, am 3. Mai 1922 erhob Papst Pius XI. den Verein der heiligen Kindheit zum Päpstlichen Werk mit dem Namen Päpstliches Missionswerk der Kinder in Deutschland.
Während des zweiten Weltkriegs litt die Arbeit des Werks der Heiligen Kindheit unter der restriktiven Gesetzgebung der Nationalsozialisten. Die gleichzeitige Mitgliedschaft in nationalsozialistischen Jugendorganisationen und kirchlichen Verbänden wurde 1933 untersagt; die Zahl der Mitglieder sank. Das öffentliche Sammeln von Geld wurde untersagt, die Mitarbeit von Lehrpersonen in kirchlichen Verbänden verboten und das Werk der Heiligen Kindheit durch die Gestapo überwacht.
Im Oktober 1945 nahm das Werk seine Arbeit wieder auf und veröffentlichte ab 1949 die Zeitschriften „Die Sternsinger“ und „Heilige Kindheit - Schule und Mission“. Um den 6. Januar 1959 fand erstmals die Sternsingeraktion oder Aktion Dreikönigssingen statt.
Präsident des Kindermissionswerkes in Deutschland war von 2000 bis 2010 Monsignore Winfried Pilz. Zum 1. April 2010 übernahm Prälat Klaus Krämer das Amt.
Aktion Dreikönigssingen
Beim Start der Aktion Dreikönigssingen 1959 beteiligten sich in ganz Deutschland noch etwa 100 Pfarrgemeinden und sammelten umgerechnet 45.000 Euro; heute ziehen Kinder und Jugendliche in nahezu allen der 12.500 deutschen Pfarrgemeinden um den Dreikönigstag von Haus zu Haus und sammeln Spenden. Jährlich beteiligen sich rund 500.000 Sternsinger bundesweit an der Aktion. Seit 1959 sammelten diese rund 690 Millionen Euro an Spendengeldern, womit weltweit über 56.300 Projekte (Stand: Dezember 2009) unterstützt werden konnten.
Weltmissions-Tag der Kinder
Seit 1950 wird nach der Festlegung durch Papst Pius XII. der sogenannte "Weltmissionstag der Kinder" - zwischen dem Weihnachtsfest und dem Fest Epiphanie gelegen - begangen. In der Diözese Linz ist diese Sammlung als "Krippen-Opfer" bekannt und wird traditionell am 28. Dezember, dem Tag der Unschuldige Kinder begangen.
Weitere Aufgaben
Neben den Sternsingeraktionen beteiligen sich gemeinsam mit dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ Schulen, einzelne Klassen, Kindergartengruppen, Gruppen aus Jugendverbänden oder Pfarrgemeinden, Messdiener oder Kinderchöre an Aktionen für internationale Kinderprojekte. Mit Weihnachtsbasaren oder Sommerfesten, Sponsorenläufen oder Kinderflohmärkten sammeln sie Geld. Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ beteiligt sich an kirchlichen Aktionen wie dem Weltmissionstag der Kinder, Kampagnen gegen Kinderarmut und Aids, sowie zur Stärkung der Kinderrechte.
Sonstiges
Die sparsame und satzungsgemäße Verwendung der Spendengeldern wird dem Kindermissionswerk jährlich durch die Auszeichnung mit dem Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) bescheinigt (Stand: 2007).
Literatur
KINDERMISSIONSWERK / DIE STERNSINGER (Hrsg.): Damit Kinder leben können. Die Geschichte des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“. Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf in Zusammenarbeit mit Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. ISBN 3-7761-0052-4.
Weblink
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