- Kindersprache
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Die Kindersprache ist eine Sprache, die hauptsächlich von Kindern verwendet wird − jedoch nur, wenn sie deren Bestandteile von Erwachsenen erlernen. Auch Erwachsene unterhalten sich in Kindersprache, wenn sie eine Unterhaltung mit Kleinkindern führen möchten, Spaß machen wollen oder psychische Störungen haben. Die Wörter der Sprache entstammen fast alle aus Interjektionen und Onomatopoetika. So heißt beispielsweise der Hund Wauwau oder der Hahn Kikeriki. Kitzelt man das Kleinkind ist es killekille, vereinzelt auch kullikulli. Kindersprache kann aus Wörtern bestehen, die Erwachsene zitieren oder durch Kinder umgeformt sind; zumindest historisch sind so "Papa" (Vater) und Mama (Mutter) entstanden. Auch Großmutter ist wohl zu "Oma" im Kindermund verformt worden usw. Kinder sprechen ihren eigenen schwierigen Vornamen häufig vereinfacht aus und behalten ihn -bei entsprechender Förderung durch Eltern und peers - ein Leben lang (z.B. Toto=Antonio). Die Kindersprache wird für gewöhnlich im Alter von drei Jahren abgelegt [1]. Kinder, die keinen (regelmäßigen) Umgang mit Erwachsenen haben, die Kindersprache anwenden, benutzen diese Wörter nicht, sondern sprechen gleich fast ausnahmslos normale Erwachsenenwörter. Wenn man als Elternteil mit seinen Kindern häufig in der "Kindersprache" spricht, besteht die Gefahr, dass die Kinder diese Wörter dauerhaft in ihren Wortschatz übernehmen.
In der Psycholinguistik ist Kindersprache ein Gegenstand der Spracherwerbsforschung.
Siehe auch
Literatur
- Anna Winner: Kleinkinder ergreifen das Wort. Cornelsen, Berlin, 2007, ISBN 3-589-24522-0.
Einzelnachweise
- ↑ Wilfried de Nève, Wolfgang Presber (Hrsg.): Ergotherapie: Grundlagen und Techniken. 4. Auflage. Elsevier,Urban&FischerVerlag, 2003, ISBN 3-437-47980-6. S. 387 (Scan bei Google Buchsuche)
Kategorien:- Mündliche Kommunikation
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