Kleanthis

Kleanthis
Stamatios Kleanthis
Büste von Kleanthis in Athen

Stamatios Kleanthis (auch Kleanthes, griechisch Σταμάτιος Κλεάνθης; * 1802; † 1862) war ein griechischer Architekt.

Kleanthis wurde im Ort Velventos in der damals unter türkischer Herrschaft stehenden Region Makedonien geboren. Seine mittellosen Eltern schickten ihn zum Besuch einer griechischen Schule nach Bukarest, die einen kostenlosen Schulbesuch ermöglichte. Nach seinem Abschluss kehrte er nach Velventos zurück. Im Jahre 1821 nahm er am Aufstand der Griechen gegen das Osmanische Reich teil. Kleanthis schloss sich der Einheit um General Alexander Ypsilantis an. Bei der Schlacht von Dragatsani geriet Kleanthis in Gefangenschaft, konnte jedoch fliehen. Er begab sich nach Wien und dann nach Leipzig wo er Architektur studierte. Später setzte er sein Studium in Berlin als Schüler von Karl Friedrich Schinkel fort. Nach Abschluss des Studiums ging er gemeinsam mit seinem Studienkollegen Eduard Schaubert nach Athen, um dort für die griechische Regierung unter Präsident Kapodistrias zu arbeiten. 1832 entwarfen Kleanthis und Schaubert einen neuen Stadtplan für Athen, der weite Alleen, Gärten und große öffentliche Gebäude vorsah. Dieser Entwurf wurde durch Leo von Klenze vereinfacht, da er als zu kostspielig beurteilt wurde. Nach Meinungsverschiedenheiten mit der Regierung gab Kleanthis seinen Posten schließlich auf.

Kleanthis entwarf zahlreiche wichtige Gebäude in Athen, darunter die Villa der Herzogin von Plaisance (ital. Piacenza, griechisch: Δουκίσσα της Πλακεντίας), in der heute das Byzantinisches Museum von Athen untergebracht ist.

Kleanthis gelangte als Architekt und als Betreiber eines Marmor-Steinbruchs auf der Insel Paros zu großem Vermögen. Marmor aus seinem Steinbruch wurde auf der Londoner Great Exhibition mit der Goldmedaille ausgezeichnet. 1862 erlitt er einen Unfall in seinem Steinbruch. Er wurde nach Athen gebracht, wo er schließlich starb.


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