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Klingberg, auch Klingberg am See genannt, ist eine Dorfschaft in der Gemeinde Scharbeutz in Schleswig-Holstein. Der Ort hat 1043 Einwohner (Stand: März 2009)[1].
Inhaltsverzeichnis
Lage
Klingberg ist nahe der Lübecker Bucht gelegen und ist zum Teil von Buchen- und Mischwälder umgeben. Ein Teil Klingbergs liegt am Großen Pönitzer See. Zwischen Klingberg und Scharbeutz verläuft die Bundesautobahn 1.
Geschichte
In der Gegend um das heutige Klingberg siedelten schon um das Jahr 1700 v. Chr. Menschen. Erhalten sind von dieser Kultur noch zahlreiche Hügelgräber in der näheren Umgebung des Ortes (z. B. der Hans-Moor-Berg, der Grabhügel auf dem Vierth, der Rugenbarg, die Grabhügel bei Stubbenberg). Um 600 bis 700 n. Chr. wanderten in das Gebiet slawische Stämme ein, Überbleibsel dieser Zeit sind die Reste einer Fluchtburg im Pönitzer See. Im Jahre 1277 wurde das heute am Ortsrand von Klingberg liegende Gut Garkau erstmals urkundlich erwähnt. Als offizielles Datum der Gründung des Ortes wird jedoch erst der 15. September 1903 angesehen. Der Gründer war der aus Sachsen stammende Paul Zimmermann.
In seiner Anfangszeit war der Ort geprägt durch große Obstplantagen und verstreut lebende Siedler, die teilweise grundverschiedenen Lebensphilosophien folgten. Den ersten Dämpfer erhielt der Aufbau des Ortes durch den 1. Weltkrieg, der dazu führte, dass die örtliche Wirtschaft nur mit Hilfe von russischen Kriegsgefangenen aufrechterhalten werden konnte. Dennoch erhielt der Ort noch während des Krieges eine eigene Schule, die jedoch schon 1926 wieder geschlossen wurde. Zwischen den Kriegen spürte man auch in Klingberg die in ganz Deutschland herrschenden wirtschaftlichen Probleme. Erträglicher wurde es für die Siedler nur dadurch, dass viele Rohstoffe, wie zum Beispiel Mohn oder Flachs, selbst angebaut und verkauft wurden. 1926 eröffnete der Gründer von Klingberg, Paul Zimmermann, dann einen FKK-Park. Aufgrund finanzieller Probleme fiel dessen Ausstattung zwar recht einfach aus, dennoch zog der Park Freigeister aus der ganzen Welt an. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl durch Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten rasant an, wodurch es für mehrere Jahre zu einer extremen Wohnungsknappheit kam.
Heutige Situation
Heutzutage ist Klingberg fast ausschließlich ein Wohnort. Nur wenige, kleinere Betriebe haben sich hier angesiedelt.
Klingberg hat eine evangelisch-lutherische Kirche, die Geroldkirche (benannt nach dem in Wagrien tätigen Bischof und Missionar Gerold), eine Badeanstalt mit angeschlossenem Restaurant sowie eine Ferienhaussiedlung, ebenfalls mit angeschlossenem Restaurant. Außerdem befindet sich in Klingberg eine Jugendherberge und eine von den Unitariern betriebene Jugendbildungsstätte.
Am Rande des Ortes, in einer ehemaligen Aufforstung, befindet sich der größte eingezäunte Hundefreilauf Deutschlands. Am Pönitzer See gelegen befindet sich das Gut Garkau mit mehreren vom Bauhaus-Architekten Hugo Häring entworfenen Gebäuden.
Vereinsleben
Klingberg verfügt über ein reges Vereinsleben. Unter anderem hat die älteste Volkshochschule Ostholsteins, die im Jahre 2006 ihr 60jähriges Bestehen feierte, ihren Sitz in Klingberg. Den Vereinen und Gruppen, sowie der Dorfschaft an sich, stehen für Veranstaltungen und Kurse die "Kleine Waldschänke" sowie das "Haus des Kurgastes", direkt am See gelegen, zur Verfügung.
Klingberger Vereine:
- Volkshochschule Klingberg am See
- Förderverein Kleine Waldschänke
- Umweltgruppe Klingberg
- Förderverein Hundefreilauf Klingberg
- Freie Pfadfinderschaft
Literatur
Gertrud Kummer: Klingberg am See, ISBN 3-87890-073-2
Einzelnachweise
- ↑ Quelle: Gemeinde Scharbeutz Abgerufen am 8. Dezember 2009
Weblinks
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