Kloster Freystadt

Kloster Freystadt
Kloster Freystadt
Friedhof im Kloster Freystadt

Das Kloster Freystadt ist eine Franziskaner-Niederlassung in Freystadt in der Oberpfalz und im Bistum Eichstätt.

Geschichte

1452 wurde auf dem Möningerberg auf Bitten des hl. Capistran durch Pfalzgraf Otto II. ein Franziskaner-Hospitium (später Kloster) gegründet. 1546 wurde in Freystadt die Reformation eingeführt; das Kloster war von 1556 an aufgelöst.

1681 wurde außerhalb von Freystadt bei der Wallfahrtskirche „Maria Hilf“ durch die Gräfin Maria Theresia von Tilly erneut ein Franziskaner-Hospiz errichtet, das den Franziskanern von Dietfurt an der Altmühl unterstand; die Grafen von Tilly hatten seit 1627 die Herrschaften Freystadt, Holnstein und Hohenfels inne. Drei Franziskaner aus Dietfurt übernahmen 1681 die seelsorgerliche Betreuung der Wallfahrer, was ihnen 1688 wieder untersagt wurde. Ab 1705 durften aber wieder zwei Patres im Mesnerhaus wohnen. 1710 genehmigte der Eichstätter Fürstbischof Johann Anton I. Knebel von Katzenelnbogen die Errichtung eines Hospizes für sechs Patres und einem Laienbruder. Ferdinand Lorenz Graf Tilly erbaute dieses bis 1715. Zwischenzeitlich, 1711, wurde die Freystädter Niederlassung vom Dietfurter Kloster getrennt. 1715 konnte das eigenständige Kloster um vier Patres und zwei Laienbrüder, 1718 um zwei weitere Patres aufgestockt werden.

Das Kloster, dessen Gebäude noch mehrmals baulich verändert wurde, hatte bis zur Säkularisation in Bayern 1802/03 Bestand. Danach wechselten die privaten Besitzer der Klosteranlage mehrmals. 1833 kam die Stadt Freystadt in deren Besitz. Die Wiedererrichtung des Klosterbetriebs erfolgte auf Betreiben der Freystädter Bürgerschaft; 1835 gestattete der bayerische König Ludwig I. die Rückkehr der Franziskaner, die 1837 erfolgte.

In den 1950er und 1960er Jahren führten die Franziskaner eine Schule mit Internat. Die Stadt Freystadt sanierte 2005-2008 das Kloster grundlegend, das seit 1999 von Franziskanern (drei Patres und ein Bruder) aus Polen bewohnt ist; ein Pater ist zugleich Stadtpfarrer von Freystadt und Pfarrer von Thannhausen. 2009 erfolgten der Abriss der Schul- und Seminargebäude des Klosters und die Neugestaltung des Klostergartens. Von privater Seite werden mit dem „Haus Franziskus“ eine Klosterschänke und ein Hofladen betrieben.

Literatur

  • Das Franziskanerkloster etc. nächst Freystadt. In: Sulzbacher Kalender für katholische Christen 1849, S. 95-104
  • Franz Sales Romstöck: Die Stifter und Klöster der Diözese Eichstätt bis zum Jahre 1806. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 30 (1915), Eichstätt 1916, S. 43f.
  • Friedrich Hermann Hofmann u. Felix Mader (Bearb.): Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz & Regensburg. Heft XVII Stadt und Bezirksamt Neumarkt. München: R. Oldenbourg 1909, S. 88-105
  • Johann Baptist Götz: Freystädter Wallfahrtsbüchlein. Freystadt 1909
  • Franz Xaver Buchner: Urkunden des Spitals in Freystadt. In: Jahresbericht des Historischen Vereins für Neumarkt in der Oberpfalz und Umgebung 8 (1918/20), S. 21-23
  • Bavaria Franciscana antiqua. III. Bd. München 1957, S. 456-476
  • Andreas Bauch: Die Wallfahrtskirche Mariahilf Freystadt. Regensburg: Schnell & Steiner, 2. Auflage 1963, S. 3

Weblinks

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