Kloster Maria Eck

Kloster Maria Eck
Die Kirche von Maria Eck
Andachtsbild um 1850
Der Klostergasthof
Der Außenaltar von Maria Eck

Das Kloster Maria Eck ist ein Kloster der Franziskaner-Minoriten in der Gemeinde Siegsdorf in Bayern in der Erzdiözese München und Freising.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das am Ort befindliche Priorat der Benediktinermönche von Kloster Seeon wurde im 17. Jahrhundert gegründet und im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Seit 1891 bewohnen Franziskaner-Minoriten das Kloster auf dem „Egger Berg“. In Maria Eck sind das Postulat und das Noviziat (die ersten Ausbildungsabschnitte) des Ordens angesiedelt.

Der derzeitige Papst Benedikt XVI. hat eine besondere Beziehung zu Maria Eck. Geographisch liegt das Wallfahrtskloster in unmittelbarer Nähe zum sog. Benediktweg, einem Wallfahrtsweg entlang den früheren Wirkungsstätten des Papstes. In seiner Traunsteiner Zeit, sowie auch später noch als Kardinal Ratzinger, stattete der Papst Maria Eck immer wieder Besuche ab. Laut Presseberichten hat das Team des Maria Ecker Klostergasthofes, um Br. Erich Raspel, das katholische Kirchenoberhaupt während seiner Pastoralreise durch Bayern (Aufenthalt in München) bekocht.

Wallfahrt

Die Wallfahrt in Maria Eck reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück und ist eine der größten in der Erzdiözese München-Freising. Bekannt sind z.B. die jährliche Trachtenwallfahrt des Gauverbandes I und die Wallfahrt der Behinderten aus dem Chiemgau. Zum Kloster gehört dementsprechend auch ein größerer Gasthof.

Wallfahrtskirche

Die Gründung der Wallfahrtskirche Maria Eck geht auf eine alte Legende zurück. So sollen Holzfäller in diesem Gebiet immer wieder Lichterscheinungen gesehen haben. Als sie eine Holzkapelle errichteten, sollen nach wie vor zwei Lichter erschienen sein. Darin sahen sie einen göttlichen Hinweis zur Errichtung zweier weiterer Altäre zu Ehren der heiligen Dreifaltigkeit.

Die erste kleine Kapelle auf dem Gebiet der heutigen Kirche entstand 1618-35, als das Kloster Seeon einige Alphöfe kauft, und eine Kapelle errichtet. Bereits zu dieser Zeit entwickelte sich unter den Rahmenbedingungen des 30jährigen Krieges die erste Wallfahrt nach Maria Eck. Auf dem Platz dieser ersten Kapelle entsteht im Jahr 1636 eine größere Kirche.

Im Jahre 1803 wurde die Wallfahrtskirche Maria Eck im Rahmen der Säkularisation aufgelöst. Der Siegsdorfer Pfarrer war dabei einer der größten Antreiber dieser Aktion. Im Rahmen dieser Schließung wurde ein Großteil der Einrichtung der Kirche entweder verkauft oder zerstört.

1806 sollte die Kirche daraufhin zerstört werden. Ein Abbruchkommando war bereits nach Maria Eck unterwegs, unter ihnen auch der Pfarrer von Siegsdorf. Die ortsansässigen Bauern hatten sich jedoch zusammengerottet und waren auf das Abbruchkommando losgestürmt. Das Abbruchkommando floh daraufhin. Lediglich der Pfarrer und der amtliche Bote wurden von der Bauernhorde gestellt und mussten daraufhin eine Tracht Prügel einstecken.

Im Jahre 1810 wird die Wallfahrtskirche Maria Eck und der umliegende Grundbesitz an Privatleute versteigert. Diese Versteigerung wird jedoch bereits einen Monat später annulliert.

Ein weiteres Mal rückte die Kirche im Laufe der NS-Herrschaft 1936 ins Licht der Öffentlichkeit. Ein Gauleiter ließ sich die Schlüssel der Kirche aushändigen und verfügte deren Schließung. Außerdem wurden zwei der vier Glocken abtransportiert und zur Waffenerzeugung eingeschmolzen.[1]

Im Umfeld sind versteinerte Nummuliten zu finden, die aufgrund ihrer münzähnlichen Form auch als Maria-Eck-Pfennige bezeichnet werden. Einer lokalen Sage nach habe die Muttergottes die Beute eines Diebes, der den Opferstock geplündert hatte, auf dessen Flucht in Stein verwandelt.

Einzelnachweise

  1. Die Wallfahrtskirche Maria Eck. In: Chiemgau-Blätter des Traunsteiner Tagblattes.
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