Kloster Neu-Jerusalem

Kloster Neu-Jerusalem
Kloster Neu-Jerusalem heute
Zeichnung aus dem 19. Jahrhundert (mit Glockenturm)

Das Kloster Neu-Jerusalem (russisch Новоиерусалимский монастырь) ist ein russisch-orthodoxes Männerkloster in der russischen Stadt Istra (Oblast Moskau).

Das Kloster wurde 1656 von Patriarchen Nikon als Patriarchenresidenz außerhalb von Moskau gegründet und nach Neu-Jerusalem benannt. Das architektonische Ensemble des Klosters beinhaltet die Auferstehungskathedrale (1656–1685), Patriarch Nikons Wohnstätte, Steinmauer mit Türmen (1690–1694), die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit (1686–1698) und andere Gebäude, die alle mit Majolika und Stuck bearbeitet sind. Zu den Architekten, die zu verschiedenen Zeitpunkten am Ausbau des Klosters mitgewirkt haben, gehörten Jakow Buchwostow, Matwei Kasakow, Bartolomeo Francesco Rastrelli und andere. Im 17. Jahrhundert bekam das Kloster Neu-Jerusalem eine große Bibliothek, in der Nikon Manuskripte aus anderen Klöstern zusammenstellte. Zum Zeitpunkt der Säkularisierung im Jahr 1764 besaß das Kloster rund 13.000 Leibeigene.

Im Jahr 1918 wurde das Kloster geschlossen. 1920 wurde hier ein Geschichts- und Kunstmuseum eröffnet. 1935 kam auch das Regionalmuseum der Oblast Moskau hinzu. 1941 wurde das Kloster Neu-Jerusalem während der Schlacht um Moskau von der Deutschen Wehrmacht geplündert. Während ihres Rückzugs haben die Deutschen den großen Glockenturm in die Luft gesprengt und die Mauertürme zerstört. Das Gewölbe der Kathedrale brach zusammen und begrub die berühmte Ikonostase sowie andere historische Wertgegenstände unter sich. 1959 wurde das Museum für Besucher wiedereröffnet, obwohl der Glockenturm nie wieder erbaut wurde und das Innere der Kathedrale immer noch leer ist. In den 1990er Jahren begann Neu-Jerusalem wieder als Männerkloster zu dienen.

Weblinks

 Commons: Kloster Neu-Jerusalem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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