- Kloster Untermarchtal
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Das Kloster Untermarchtal ist die als Mutterhaus der Vinzentinerinnen genutzte Klosteranlage in der Gemeinde Untermarchtal im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.
Die Vinzentinerinnen, vom Orden der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul, haben sich der Arbeit mit Alten, Kranken, psychisch Kranken, Obdachlosen, Drogensüchtigen und Alkoholikern verschrieben.
Zur Kongregation gehört auch eine so bekannte Filiale wie das Marienhospital in Stuttgart. Seit 1960 haben sie auch Missionsstationen in Tansania (Ostafrika).[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schloss Untermarchtal
Johann Ulrich Späth (auch: Speth) von Zwiefalten erbaute 1573 bis 1576 in Untermarchtal ein Schloss. 1853 verkaufte die Witwe, Reichsfreiherrin von Späth, geborene Prinzessin von Oettingen Wallerstein, das Gut an den protestantischen Pfarrer Schuster von Rottenacker. Kaufmann Franz Joseph Linder aus Rottweil erwarb 1886 dann das einstige Schloss und schenkte es der Ordenskongregation der Barmherzigen Schwestern, deren damalige Generaloberin Schwester Margarita Linder seine Tochter war.
Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern
Am 16. September 1891 übersiedelte das Mutterhaus aus Schwäbisch Gmünd nach Untermarchtal. So wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert aus dem einstigen Schloss Untermarchtal das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern.
Die Bautätigkeit der Kongregation unter der Amtszeit von Generaloberin Schwester Margarita Linder (1893–1918) und deren Nachfolgerinnen überformte die historische Schlossanlage und es entwickelte sich eine Klosteranlage. Jüngster Kirchenbau ist die 1972 nach Entwürfen des Schweizers Hermann Baur errichtete Kirche St. Vinzenz.
Das Schloss St. Agnes, in dem sich die Hauskapelle befindet, dient der Stille und Andacht. Dort trifft sich der Mutterhauskonvent jeden Tag zum Gebet.
Im Jahre 1946, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde das Kloster, es nannte sich damals Kloster Guter Hirte von der französischen Besatzungsmacht benutzt, um „Berliner Kinder“ unterzubringen, die sich hier von den Entbehrungen der Kriegs- und Nachkriegszeit erholen sollten.
Kirche
1972 wurde die Kirche geweiht. Sie hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der berühmten Kirche Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp.[1]
Anlage
Das Schloss ist das älteste Gebäude des Mutterhauskomplexes und birgt ein herrschaftliches Treppenhaus mit geschnitztem Balustergeländer sowie im zweiten Obergeschoss eine qualitätvolle Stuckdecke, beides aus dem beginnenden 18. Jahrhundert. Aus dem 19. Jahrhundert erhielten sich mit den Ansichten der fürstlichen Wallersteinischen Schlösser bemalte Leinwandtapeten. In der Hauskapelle befinden sich frühgotische Skulpturen und ein hochbarockes Chorgestühl aus Rottenmünster.
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Kloster Untermarchtal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien48.23949.6082805555556Koordinaten: 48° 14′ 22″ N, 9° 36′ 30″ OKategorien:- Bauwerk im Alb-Donau-Kreis
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