- Klosterkammer
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Klosterkammer Hannover Rechtsform: Landesbehörde und Stiftungsorgan im Dienstbereich des Nds. Ministeriums für Wissenschaft und Kultur Zweck: Stiftungszwecke „Kirche“, „Schule“ und „milde Zwecke aller Art“. Vorsitz: Sigrid Maier-Knapp-Herbst (Präsidentin) Gründungsdatum: 1818 Stifter: Prinzregent Georg von Hannover Stiftungskapital: Mitarbeiterzahl: 135 Sitz: Hannover Website: www.klosterkammer.de Die Klosterkammer Hannover mit Sitz in Hannover ist eine Sonderbehörde im Geschäftsbereich des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Sie verwaltet ehemals kirchlichen Besitz und unterhält Kirchen und Klöster. Außerdem verwaltet sie als Stiftungsorgan vier selbstständige öffentlich-rechtliche Stiftungen. Die Klosterkammer unterhält und fördert kirchliche, soziale und schulische Projekte. Sie ist eine der ältesten und traditionsreichsten Landesbehörden in Niedersachsen, deren Vorläuferorganisation im 16. Jahrhundert entstand.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Klosterkammer Hannover entstand in der Zeit des landesherrlichen Kirchenregiments, als Staat und Kirche noch institutionell verbunden waren. Ihre Wurzeln hat sie in der Zeit der Reformation im Fürstentum Calenberg-Göttingen um 1542. Damals verfügte die Regentin Elisabeth von Calenberg eine gesonderte Rechnungslegung für das Vermögen der ehemals katholischen Klöster, die in der Reformation zu evangelischen Damenstiften umgewandelt worden waren.
Einen bedeutenden Vermögenszuwachs erfuhr der Allgemeine Hannoversche Klosterfonds als Vorläuferorganisation in Folge des Reichsdeputationshauptschlusses 1803. Dabei fielen 1815 die geistlichen Fürstentümer Hildesheim und Osnabrück an das Königreich Hannover. Das Vermögen der aufgehobenen Klöster wurde nicht vom Staat vereinnahmt, sondern dem Klosterfonds zugeführt. Dieser Vermögenszuwachs war ursächlich für die Errichtung der Klosterkammer Hannover als zentrale Behörde. Sie richtete Prinzregent Georg IV. am 8. Mai 1818 zur Verwaltung des Klostervermögens ein.
Bis heute sind zahlreiche ehemalige Stifts- und Klosterkirchen Niedersachsens im Besitz der Klosterkammer. Sie werden von evangelischen und katholischen Kirchengemeinden als Pfarrkirchen genutzt. Dem Präsidenten der Klosterkammer obliegt die Vertretung der zugehörigen Prälaturen auf dem Calenberg-Grubenhagenschen Landtag.
Verwaltung und Immobilien
Die Klosterkammer hat ihren Sitz in der Oststadt von Hannover, unweit der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Sie verwaltet den Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds (AHK), den Domstrukturfonds Verden, das Stift Ilfeld und den Hospitalfonds St. Benedikti in Lüneburg.
Der Klosterkammer stehen eine Verwaltungs-, eine Liegenschafts- und eine Bauabteilung sowie der Klosterkammerforstbetrieb als Landesbetrieb zur Verfügung. Darin sind etwa 135 Mitarbeitern tätig, die das umfangreiche Stiftungsvermögen betreuen. Das besteht hauptsächlich aus rund 40.000 ha Grundbesitz mit Landwirtschafts- und Forstflächen, Kiesgruben, Naturschutz- und Freizeitflächen. Zu drei vierteln finanziert sich die Klosterkammer aus annähernd 16.000 Erbbaurechts-Grundstücken. Darüber hinaus gehören zur Kammer etwa 800, zumeist unter Denkmalschutz stehende Gebäude, darunter die Calenberger Frauenklöster Barsinghausen, Mariensee, Marienwerder, Wennigsen und Wülfinghausen. Auch etwa 10.000 Kunstwerke gehören zum Besitz.
Tätigkeit
Neben der Verwaltung der vier Stiftungsvermögen hat die Klosterkammer gegenüber zahlreichen evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Leistungsverpflichtungen. Sie bestehen in der Bauunterhaltung von Kirchengebäuden, Pfarrhäusern und Friedhofskapellen. Darüber hinaus leistet sie Zuschüsse für Gehälter und Heizungskosten. Sie trägt die Leistungsverpflichtung des Landes Niedersachsen gegenüber den Frauenklöstern Ebstorf, Isenhagen, Lüne, Medingen, Walsrode und Wienhausen. Darüber hinaus berät sie die Damenstifte Bassum, Börstel, Fischbeck und Obernkirchen in Verwaltungs-, Bau- und sonstigen Fachangelegenheiten.
Aus Wirtschaftsüberschüssen der Vermögensverwaltung vergibt die Klosterkammer jährlich Fördermittel in Höhe von etwa drei Millionen Euro entsprechend kirchlichem, sozialem und schulischem Stiftungszweck für Projekte in Niedersachsen.
Verwaltete Stifte und Klöster
- 6 Lüneburger Klöster (Lüneklöster)
- 5 Calenberger Klöster
- Stift Fischbeck
- Stift Obernkirchen
- Stift Börstel
- Stift Bassum
- Stift Ilfeld
- Kloster Wöltingerode
Präsidenten
- Walther Herwig
- Franz Rotzoll
- Helmut Bojunga
- Axel Freiherr von Campenhausen
- Martha Jansen
- Sigrid Maier-Knapp-Herbst
Weblinks
- Klosterkammer Hannover
- Vortrag von Sigrid Maier-Knapp-Herbst über Elisabeth von Brandenburg und die Entstehung der Klosterkammer
52.3781549.75195Koordinaten: 52° 22′ 41″ N, 9° 45′ 7″ O
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