Kobsa

Kobsa
Koboz

Koboz ist ein Zupfinstrument aus der Familie der Kurzhalslauten, das in Osteuropa gespielt wird, insbesondere in Ungarn. In Rumänien heißt es Cobza, in Russland Kobsa.

Merkmale der Koboz sind der birnenförmige Resonanzkörper mit vier oder mehr Saiten, ein kurzer Hals, verbunden mit dem abgeknickten Wirbelkasten. Daher wird sie unter anderem als Knickhalslaute bezeichnet. Die Koboz wird mit einem Plektrum gespielt. Gelegentlich werden Domras im anglofonen Sprachgebrauch fälschlich als Koboz bezeichnet.

Der Ursprung liegt wahrscheinlich auf der arabischen Halbinsel, wo es ein ähnliches Instrument namens Qabus (türkisch: Qubuz) gibt. In Ungarn ist das Wort „Koboz“ seit 1237 belegt, man weiß aber nicht genau, wie das Instrument zu dieser Zeit ausgesehen hat. Im 17. Jahrhundert war es in Ungarn weit verbreitet. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde es auch in Siebenbürgen, in der Gegend um Braşov, und den ungarischen Enklaven der Region Moldau gespielt. Heute gibt es nur noch wenige Koboz-Musiker.

Es ist schwer, auf Koboz eine Melodie zu spielen, deswegen ist es hauptsächlich ein Begleitinstrument für Gesang. In einem Ensemble ist meist eine Flöte oder Violine dabei. Die Musik wurde bei Tanzveranstaltungen, Festen und Hochzeiten gespielt.

Literatur

  • Gyula Hankóczi: Egy kelet-európai lantféle, a koboz. In: Ethnographia (Budapest) XCIX 1988, Heft 3/4, Seiten 295-329

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