- Kochscher Enzian
-
Kochscher Enzian Kochscher Enzian (Gentiana acaulis), blaue Kronröhre innen oliv-grün gefleckt
Systematik Asteriden Euasteriden I Ordnung: Enzianartige (Gentianales) Familie: Enziangewächse (Gentianaceae) Gattung: Enziane (Gentiana) Art: Kochscher Enzian Wissenschaftlicher Name Gentiana acaulis L. Der Kochsche Enzian (Gentiana acaulis), auch Kochs Enzian geschrieben und auch Stängelloser Enzian oder Silikat-Glocken-Enzian genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Enziane (Gentiana). Stängelloser Enzian ist die genaue Übersetzung des botanischen Namens. Es kommt oft zu Verwechslungen mit einer anderen Enzianart, dem Clusius-Enzian oder Kalk-Glocken-Enzian (Gentiana clusii Perr.& Song.), dieser wird ebenfalls Stängelloser Enzian genannt und beide Arten besitzen ähnliche Merkmale; es sind vikariierende Arten in den Gebirgen Europas.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Kochsche Enzian wächst als niedrige, überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen bis zu 10 Zentimeter. Die Laubblätter stehen in einer grundständigen Rosette zusammen. Die einfache, nicht ledrige Blattspreite ist verkehrt-eiförmig bis elliptisch, sie endet stumpf oder mit kurzer Spitze. Der Blattrand ist glatt.
Die Blütezeit reicht je nach Standort von Mai bis August. Auf einem kurzen Blütenstandschaft steht eine einzelne, etwa 5 Zentimeter hohe Blüte. Die zwittrige Blüte ist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind zu einer Kelchröhre verwachsen; die fünf etwas abstehenden, an ihrem unteren Ende etwas eingeschnürten und scharf zugespitzten Kelchzipfel sind meist viel als die Kelchröhre mit breiten Kelchbuchten und weißer Verbindungshaut. Die fünf azur-blauen Kronblätter sind glockenförmig verwachsen. Die Kronröhre ist innen oliv-grün gefleckt.
Unterscheidung von Gentiana acaulis und Gentiana clusii
Der Kochsche Enzian unterscheidet sich vom Clusius-Enzian durch die breiteren, weicheren Rosettenblätter und die fünf grünen Flecken am Schlund der azurblauen Blütenglocke. Die Kelchzipfel von Gentiana acaulis sind am Grunde eingeschnürt und kürzer als die halbe Kronröhre, während sie bei Gentiana clusii länger als die halbe Kronröhre sind und zum Grund hin breiter werden. Die beiden Arten sind in ihrem Vorkommen weitgehend überschneidungsfrei, da Gentiana clusii Kalkboden benötigt, wohingegen Gentiana acaulis nur auf saurem Silikatboden gedeiht (Vikariismus).
Vorkommen
Der Kochsche Enzian kommt beispielsweise in den Alpen, im Jura, in den Cevennen und in den Pyrenäen vor. Der Kochsche Enzian wächst in Höhenlagen zwischen 800 und 3000 Meter auf gut mit Wasser versorgten Silikatböden im sauren Milieu.
Naturschutz
Der Kochsche Enzian steht, wie alle anderen Enzianarten, in Deutschland unter Naturschutz.
Literatur
- Thomas Muer & Oskar Angerer: Alpenpflanzen, 1. Auflage, Ulmer Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-3374-1
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald & Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3. verb. Auflage. Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
- Kochscher Enzian. In: FloraWeb.de.
Weblinks
- Verbreitungskarte für Deutschland bei Floraweb
Wikimedia Foundation.