- André Siegfried
-
André Siegfried (* 21. April 1875 in Le Havre; † 28. März 1959 in Paris) war ein französischer Soziologe, Geograph, Wirtschaftsexperte und Schriftsteller sowie Mitglied der Ehrenlegion.
Leben
André Siegfried stammte aus einer alten protestantischen elsässischen Familie. Er studierte in Paris an der École libre des Sciences politiques (freie Hochschule der politischen Wissenschaften) und lehrte ab 1911 dort selber. André Siegfried arbeitete auf den Gebieten Geschichte, Geisteswissenschaften und Jura (in dieser Disziplin erlangte er einen zweiten Doktortitel). In der Hauptsache waren es Forschungsarbeiten, die ihn bei den französischen Wissenschaftlern berühmt werden ließen.
Als französischer Wirtschaftsexperte wurde André Siegfried 1932 an die Académie des sciences morales et politiques berufen. Er fertigte politische Studien über die USA, Kanada, Neuseeland, die Schweiz, über die Wahlsoziologie und Frankreich an. 1944 wurde er in die Académie française gewählt.
Am 1. Juni 1947 gründete er u. a. mit René Courtin, Paul Reynaud, Paul Ramadier und Pierre-Henri Teitgen das Conseil francais pour l´Europe unie, einer Vereinigung von Christdemokraten, die ab 1965 den Namen Union européenne des démocrates-chrétiens (Europäische Union Christlicher Demokraten) trug. Hieraus entstand schließlich die Europäische Volkspartei, die derzeit wählerstärkste Partei auf europäischer Ebene.
Literatur
- Cape: Switzerland: A Democratic Way of Life, 1950
- G. Bell and sons : Democracy in New Zealand, 1914
- E. Nash: The Race Question in Canada, 1907
- Kessinger Publishing: America Comes of Age a French Analysis, 2005 ISBN:0766198138
- Franz Knipping: Rom, 25. März 1957. Die Einigung Europas. dtv, München 2004, ISBN 3-423-30609-2
Weblinks
- Literatur von und über André Siegfried im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gründung der Nouvelles Equipes Internationales 1947
- Daten zur Geschichte der Union européenne des fédéralistes (frz.)
- Kurzbiografie der Académie française (französisch)
- http://centre-histoire.sciences-po.fr/archives/fonds/andre_siegfried.html
Wikimedia Foundation.