- Kolbenhoff
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Walter Kolbenhoff (eigentlich Walter Hoffmann, * 20. Mai 1908 in Berlin; † 29. Januar 1993 in Germering) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist, Rundfunkredakteur.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Der aus einer Arbeiterfamilie stammende Kolbenhoff absolvierte eine Lehre als Chemigraph und zog nach der Gesellenprüfung 1926 mehrere Jahre als Gelegenheitsarbeiter durch Europa, Nordafrika und Kleinasien. Seit 1929 Mitglied der KPD, war freier Mitarbeiter der Rote Fahne, schrieb seit 1930 Reportagen für den Vorwärts und andere Berliner Zeitungen und Zeitschriften. 1933 emigrierte er nach Kopenhagen, wo sein Roman Untermenschen (1933) entstand, den sein Freund Wilhelm Reich herausgab. Trotz seines Ausschlusses aus der KPD folgte Kolbenhoff deren Aufruf, nach Deutschland zurückzukehren, wurde 1942 Wehrmachtssoldat und geriet 1944 bei Monte Cassino in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er verbrachte die folgenden Jahre in Internierungslagern in den USA, wo er Alfred Andersch und Hans Werner Richter kennen. Kolbenhoff arbeitete an beider Lagerzeitschrift „Der Ruf“ mit, beendete den Roman „Von unserm Fleisch und Blut“ (1947) und war nach seiner Rückkehr nach Deutschland bis 1949 Redakteur der „Neuen Zeitung“ in München. Er war ständiger Mitarbeiter der neu gegründeten Zeitschrift „Der Ruf“, engagierte sich unter anderem für den Aufbau eines demokratisch-sozialistischen Deutschland und war Mitbegründer der Gruppe 47. Seit 1949 war Kolbenhoff als freier Schriftsteller, Lektor und Übersetzer tätig. 1984 erschien seine Autobiographie „Schellingstraße 48 - Erfahrungen mit Deutschland“.
Werke
- 1930 Der Hinterhof (Roman)
- 1933 Untermenschen (Roman)
- 1936 Moderne Balladen (Gedichtband)
- 1947 Von unserem Fleisch und Blut (Roman)
- 1949 Heimkehr in die Fremde (Roman)
- 1960 Die Kopfjäger (Roman)
- 1970 Das Wochenende (Roman)
- 1984 Schellingstraße 48 (Autobiographisches)
- 1988 Bilder aus einem Panoptikum. Grotesken und Geschichten. (Kurzgeschichten)
Auszeichnungen
- 1953 Hörspiel-Förderpreis des BR
- 1985 Tukan-Preis
- 1990 Günter-Eich-Preis
Weblinks
Personendaten NAME Kolbenhoff, Walter ALTERNATIVNAMEN Walter Hoffmann KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller, Journalist und Rundfunkredakteur GEBURTSDATUM 20. Mai 1908 GEBURTSORT Berlin STERBEDATUM 29. Januar 1993 STERBEORT Germering
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