Konfliktaufstellung

Konfliktaufstellung

Konfliktaufstellung ist eine Methode, die Haltungen und Beziehungen in einem Konflikt durch Theatermethoden sichtbar und veränderbar zu machen.

Allgemeines

Im Gegensatz zu vielen Konfliktlösungsmodellen wird dabei nicht vordergründig gesprochen und verhandelt, sondern die Situation der Bilder in ihrer Wirkung subjektiv ernst genommen und ausgetauscht.

Weiterentwicklung aus dem Theater der Unterdrückten nach Augusto Boal, in der Methode des Forumtheater ist die Grundlinie der gemeinsamen Veränderung einer Szene bereits angelegt.

Als Hintergrund dient die Aufstellungsart aus der Gestalttherapie und der Familientherapie, inspiriert durch Virginia Satir, die allerdings in dieser Methode sehr leicht auch mit Kindern und Jugendlichen angewandt werden kann: Ein Konflikt im Schulhof kann durch die Protagonisten oder durch Stellvertretende nachgestellt werden, das Publikum wird aufgefordert, die Gefühle und Motive der Handelnden zu interpretieren, um Hintergründe sichtbar zu machen.

Nicht mit der Familienaufstellung aus der Familientherapie und auf keinen Fall mit Bert Hellinger zu verwechseln, im Gegensatz zu den Methoden des Letzteren bleibt im gesamten Prozess die Deutungshoheit bei den Aufstellenden.

Anwendung

Eine Situation kann in verschiedenen Versionen aufgestellt werden.

Mit den primär Beteiligten:

  • Die direkten Konflikt-Partner stellen Stellvertretende in ihrer eigenen gesamten Haltung als Statue dar
  • Die Umstehenden besichtigen und kommentieren, interpretieren zu den Motiven
  • Mögliche Veränderungspunkte werden gesucht und benannt, die Beteiligten können sich, da selbst nach dem Stellen frei, locker an den Gesprächen beteiligen.

Mit den sekundär Beteiligten (Umstehende, Betroffene):

  • Die vom Konflikt als Außenstehende betroffenen stellen nach ihrer Erinnerung und ihren persönlichen Eindrücken die Situation dar, dann ist der Ablauf wie oben

Mit den tertiär Beteiligten (Lehrkräfte, Erziehende, Verantwortliche, Beratende):

  • Die von den Auswirkungen des Konflikts betroffenen stellen nach ihren Informationen, möglicherweise sehr verschiedene Bilder, dann jeweils Ablauf wie oben

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