- Aneirin
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Aneirin war ein britischer Dichter des 6. oder 7. Jahrhunderts und Autor des Epos Y Gododdin.
Das Gedicht sollte wohl eigentlich eine Schlacht feiern, die sich um 600 in der Nähe des heutigen Catterick im heutigen North Yorkshire ereignete. Tatsächlich aber hat es einen derart kritischen Unterton, dass man es kaum guten Gewissens als Heldenlied bezeichnen darf. Aneirin hatte sich, dem Gododdin zufolge, einer Truppe von Soldaten angeschlossen, die sein Vater, damaliger Regent der Gegend um Wales, entsandt hatte, um einen Verwandten aus Ostbritannien im Krieg gegen die Sachsen zu unterstützen. Die Schlacht muss fürchterliche Ausmaße angenommen haben. Anerin schreibt unter anderem: "... doch schneller liegt ihr im eigenen Blute, als das man zu eurer Hochzeit euch bittet und schneller seid ihr der Raben Speise, als den Speer ihr noch zu fassen bekommt... ff.) Die Briten verloren dieses Gemetzel und Aneirin scheint in seiner Truppe, der einzige gewesen zu sein, der mit dem Leben davonkam. Das Gododdin ist einzigartig in seiner bildreichen, tiefgehenden Sprache. Es wird angenommen, das Aneirin ein Hofdichter oder Barde war. Er schrieb in der brytonischen Form des Keltischen, von der die walisische Sprache abstammt. Man gab ihm auch den Beinamen "von den fließenden" Versen oder nannte ihn den Dichterprinzen.
In Wales gilt Aneirin als Heiliger.
Nennius erwähnt Aneirin in seiner Historia Brittonum als einer der frühen walisischen Barden, neben Talhaearn, Taliesin, Bluchbard und Cian.
Literatur
- P. K. Ford: The Death of Anairin. In: The Bulletin of the Board of Celtic Studies 34, 1987, S. 41–50.
- Rockel, Martin: Taliesin - Aneirin, Altwalisische Heldendichtung Verlag Philipp Reclam, Leipzig 1989 ISBN 3-379-00416-2
Weblinks
- Literatur von und über Aneirin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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