Konsistenztheorie von Klaus Grawe

Konsistenztheorie von Klaus Grawe

Die Konsistenztheorie von Klaus Grawe (1998, 2004) versucht das psychische Funktionieren des Menschen zu erklären. Dabei bemühte sich Grawe, die Theorie erfahrungswissenschaftlich zu untermauern.

Erklärung der Theorie

Die Theorie geht davon aus, dass der Organismus nach Übereinstimmung bzw. Vereinbarkeit der gleichzeitig ablaufenden neuronalen/psychischen Prozesse strebt. Diesen Zustand bezeichnete Grawe als Konsistenz. Je höher die Konsistenz ist, desto gesünder ist der Organismus. Jeder Mensch hat vier Grundbedürfnisse (Orientierung/Kontrolle, Lustgewinn/Unlustvermeidung, Bindung, Selbstwerterhöhung/-schutz), die evolutionär angelegt sind und nach Bedürfnisbefriedigung streben. In Interaktion mit der Umwelt bilden sich motivationale Schemata mit dem Ziel der Befriedigung dieser Bedürfnisse heraus. Motivationale Schemata sind die Mittel, die das Individuum im Laufe seines Lebens entwickelt, um seine Grundbedürfnisse zu befriedigen und sie vor Verletzung zu schützen. Dabei gibt es Annäherungsschemata und Vermeidungsschemata. Annäherungsschemata dienen der Erfüllung der Grundbedürfnisse und Vermeidungsschemata dienen der Verhinderung von Verletzungen, Bedrohungen oder Enttäuschungen der Grundbedürfnisse. Werden die aktivierten motivationalen Ziele verfehlt, tritt Inkongruenz auf. Werden annähernde und vermeidende Tendenzen gleichzeitig aktiviert und hemmen sich dadurch gegenseitig, spricht man von einem motivationalen Konflikt oder motivationaler Diskordanz. Diskordanz und Inkongruenz stellen zwei besonders wichtige Formen von Inkonsistenz im psychischen Geschehen dar. Konsistenz wird erreicht, wenn die Grundbedürfnisse ausgeglichen und die motivationalen Ziele erreicht werden.

Literatur


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