- Kontraktionshypothese
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Die Kontraktionshypothese ist eine Theorie, die Ende des 19. Jahrhunderts nicht wenige Forscher für sich gewann, um die großräumigen Abläufe in der Erdkruste im obersten Teil des Erdmantels zu erklären. Sie ist bereits durch viele Gegenbeweise widerlegt worden, hätte aber einige Fragen beantwortet.
Die zentrale Idee der Kontraktionshypothese ist, dass die Erde von Anfang heiß und flüssig war und mit der Zeit abkühlt. Durch das Abkühlen zieht sich die Erde zusammen. Da nicht alle Bereiche der Oberfläche und darunter liegende Schichten gleich schnell erkalten, führt das zu Auffaltungen, Spannungen auf der Oberfläche in Form von Erdbeben und Rissen im Erdmantel.
Vertreter der Kontraktionshypothese
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 - 1716) vertrat die Idee, dass die Erde am Anfang glatt gewesen sein musste, mit der Begründung, dass Gott nie etwas ohne Form und Struktur schaffen würde.
Auf Grund dieser Idee haben sich andere Forscher Gedanken gemacht und (zum Teil) verschiedene Theorien entwickelt.
James Dwight Dana (1813 - 1895) präsentierte als erster die Idee von ungleichmäßiger Zusammenziehung. Dadurch würden, laut Dana, auch Gebirge entstehen. Erdbeben wären ein Nebeneffekt davon.
Albert Heim (1849 - 1937) hat versucht, die Reduzierung des Erdumfangs zu berechnen, indem er in Gedanken alle Gebirge glättete. Seine Überlegungen lagen darin, dass die vorhandene Fläche genauso groß gewesen sein muss wie die Fläche der Erde vor dem Kontraktionsvorgang. Durch seine Rechnungen konnte er folgendes bestimmen:
Der Erdumfang wäre ohne
- die Alpen 120.000 Meter größer,
- das Jura-Gebirge 5000-5300 Meter größer.
- Durch die Alpenbildung wurde der Erdumfang also nur um das 0,003-fache verkleinert.
„Schätzen wir die Faltung der anderen von dem Central-Alpen-Meridian geschnittenen Gebirge noch in ihrem Zusammenschube ab, so finden wir, dass die Umfangverkürzung durch die gesamte Gebirgsbildung bis jetzt nicht ganz 1% betragen hat.“
Weiter sagte er, dass die Erde seit ihrer Entstehung um etwa 500° C abgekühlt sei und dass er nicht glaube, dass eine weitere horizontale Verschiebung, was Gebirgsbildung zur Folge hätte, stattfinden würde. Für den Fakt, dass es jedoch weiterhin Erdbeben gäbe, erklärte er dies mit Belastungsänderung, Verwitterung und Erosion.
Eduard Suess' (1831 - 1914) Idee war, dass bei Verschiebungen durch die hohen Spannungen Spalten entstehen, wobei die Größe der bei einem Erdbeben entstehenden Spalten in keinem Verhältnis zum Ausmaß der Erschütterung steht. Es gibt zwei Arten von Verschiebungen:
- vertikale (sinkend)
- horizontale (schiebende und faltende)
Die vertikalen Verschiebungen erzeugen die horizontalen Spannungen, da es im Erdinnern immer enger wird. Der Vulkanismus ist bei horizontaler Verschiebung gering, bei vertikaler Verschiebung groß.
„Der Zusammenbruch des Erdballes ist es, dem wir beiwohnen.“
Würden sich die horizontalen Spannungen im perfekten Gleichgewicht halten, dann wäre die Erdkruste ein freies selbstständiges Gewölbe. Das heißt regelmäßig, glatt und komplett mit Wasser bedeckt. Das Erdinnere würde sich dann unabhängig von der Oberfläche zusammenziehen. Zusammengefasst heißt das, dass das Abkühlen des Erdinnerns den Zusammenfall der Erdkruste herbeiführt. Dies führt zu Gebirgsbildung und dies wiederum zu Vulkanismus und Erdbeben.
Siehe auch
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