- Korbacher Spalte
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Die Korbacher Spalte ist eine 20 Meter tiefe, bis 3,50 m breite und ca. einen Kilometer lange, verfüllte Erdspalte in der nordhessischen Kreisstadt Korbach, die 1964 von Jens Kulick entdeckt wurde. Die Spalte enthält zahlreiche Fossilien von Landwirbeltieren (Tetrapoda) aus der Zeit des Oberperm vor ca. 250 Millionen Jahren und gilt als bedeutende Fossillagerstätte.
51.2622778.878905Nach ersten Fossilienfunden finanzierte die National Geographic Society systematische Grabungen an der Austrittsstelle der Spalte in einem aufgelassenen Steinbruch. Die Funde des Therapsiden („säugetierähnliches Reptil“) Procynosuchus wurden als wissenschaftlich herausragend eingestuft. Die Stadt Korbach kaufte daraufhin die Fundstelle, überdachte sie und errichtete eine Besucherplattform. Weiter fanden sich Überreste von Protorosauriern sowie von Captorhiniden (auch als Cotylosaurier bezeichnet), die so genannten „Stammreptilien“, von denen alle übrigen echten Reptilien abstammen. Einige Funde sind im Museum Korbach ausgestellt, ein anderer Teil der Funde befindet sich im Naturkundemuseum Karlsruhe.
Die Korbacher Spalte ist ein Bodendenkmal aufgrund des Hessischen Denkmalschutzgesetzes und damit als Kulturdenkmal geschützt.
Literatur
- S. Bökenschmidt: Die Fossillagerstätte Korbacher Spalte - ihre Entstehung und Einordnung in den Zechstein Nord - Hessens.v. Diss. Marburg 2006. Zusammenfassung
- S. Bökenschmidt: Die Korbacher Spalte - Entstehung und Geschichte einer Fossillagerstätte. In: Geschichtsblätter für Waldeck 91. Bad Arolsen; 2003, S. 30–42.
- H. Heggemann, Thomas Keller: Die Korbacher Spalte - Eine einzigartige Fundstelle landlebender Saurier des späten Erdaltertums im Landkreis Waldeck-Frankenberg. In: Paläontologische Denkmäler in Hessen 15. Wiesbaden; 2003.
Weblinks
51.2619444444448.8805555555556Koordinaten: 51° 15′ 43″ N, 8° 52′ 50″ OKategorien:- Fossillagerstätte
- Korbach
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