- Kornhaus
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Als Kornhaus (in Österreich Schüttkasten) wurden ab dem Mittelalter Speichergebäude für Getreide bezeichnet. Getreidespeicher in Bergstädten werden als Bergmagazin bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Unterschied zu den seit vorgeschichtlicher Zeit verwendeten bienenkorbartigen Kornkammern aus Tonerde, Höhlen oder anderen älteren Kornspeichern (ältester Fund in Jordanien von ca. 9.500 v. Christus) handelte es sich bei Kornhäusern um feste Gebäude, deren Größe abhängig vom Lagervolumen sehr unterschiedlich sein konnte. Größere Speicher befanden sich z. B. in Burg- oder Klosteranlagen, an Häfen oder innerhalb von Städten. Verschiedene Bauweisen wurden mit dem Ziel entwickelt, die Lagerung des Getreides möglichst trocken und schädlingsarm zu gestalten, beispielsweise durch über dem Erdboden erhöhte Speicherkammer (bereits ab 1.000 v. Christus in China). Auch Wärme ist gelagertem Getreide abträglich, weil sie die Vermehrung von gefährlichen Bakterien begünstigt. Dem wurde unter anderem durch Ausbreiten des Korns und regelmäßiges Wenden begegnet. Heute sind die Kornhäuser alter Art technisch überholt, blieben aber gelegentlich erhalten bei Nutzung in anderer Funktion, oft als kulturelle Einrichtung oder Restaurant.
Beispiele
- das ehemalige Museum für Volkskultur in der Schweiz: Kornhaus (Burgdorf)
- das Kulturzentrum am Kornhausplatz in der Altstadt von Bern: Kornhaus (Bern)
- das ehemalige Kornhaus in Baden: Kornhaus (Baden)
- das ehemalige Kornhaus in Bremen: Kornhaus (Bremen)
- das ehemalige Kornhaus der Stadt Erfurt: Kornhofspeicher
- das ehemalige Kornhaus in Ulm: Kornhaus (Ulm)
- das ehemalige Kornhaus der Stadt Zürich: Kornhaus (Zürich)
- die Mauthalle in Nürnberg
- das ehemalige Kornhaus in Kempten.
Siehe auch
- Haferkasten
- Silo
- Klete
- Schüttkasten, Troadkasten in Österreich
- Getreidekasten
- Bergmagazin
Weblinks
Commons: Kornhaus – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Bauform (Landwirtschaft)
- Getreidespeicher
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