- Kornsandverbrechen
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Das Kornsandverbrechen war die Erschießung von sechs politisch missliebigen Zivilisten am 21. März 1945 am Kornsand in der Gemeinde Trebur gegenüber von Nierstein durch den Wehrmachtsleutnant Hans Kaiser. Vor der Hinrichtung wurden mehrere Opfer grausam misshandelt. Der Arzt Dr. Zimmermann schrieb nach der Obduktion von körperlichen Misshandlungen und „die linke Hand des Schuch bei Faustschluß festverkrampft“. Als letztes Zeichen des Widerstandes hatte Jakob Schuch noch einmal die linke Faust erhoben.
Beteiligt an der Tat war auch Leutnant Alfred Schniering. Es handelt sich um ein Endphaseverbrechen. Die Täter wurden nach dem Krieg am 24. September 1949 zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Sie wurden nach mehreren Revisionsverfahren jedoch vorzeitig begnadigt.
Auf dem Gedenkstein am Kornsand steht als Inschrift:
Im Anblick ihrer Heimat wurden hier schuldlos erschossen:
Eberhardt, Georg aus Nierstein
Eller, Cerry aus Nierstein
Eller, Johann aus Nierstein
Lerch, Nikolaus aus Nierstein
Schuch, Jakob aus Nierstein
Gruber, Rudolf aus Oppenheim
Den Toten zum Gedächtnis!
Den Lebenden zur Mahnung!
Damit, was hier geschah,
sich nie wiederhole.Literatur
- Thomas Wurzel: Kulturelle Entdeckungen Südhessen. Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Odenwaldkreis und Offenbach, Städte Darmstadt und Offenbach. Herausgegeben von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. 2. Auflage, Schnell & Steiner, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7954-2013-0, S. 282f.
Weblinks
- Das Kornsandverbrechen auf der Seite Das Kornsandverbrechen von H.J. Pilgerdorfer , dem Herausgeber des Magazin GG-Online im Landkreis Großgerau. Die Inhalte hatten Elke Hoeft, Pressesprecherin der Gemeinde Trebur , Dr. Gottfried Schmidt von der Linken Liste Wiesbaden und der Historiker und Archivar von Trebur Armin Weber zu verantworten.
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