- Kornsand
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Kornsand Wohnplatz von TreburKoordinaten: 49° 52′ N, 8° 21′ O49.86758.357580Koordinaten: 49° 52′ 3″ N, 8° 21′ 27″ O Höhe: 80 m Postleitzahl: 65468 Vorwahl: 06147 Der Wohnplatz Kornsand in der Gemarkung von Geinsheim ist heute Teil der südhessischen Großgemeinde Trebur.
Inhaltsverzeichnis
Struktur
Die wenige Häuser umfassende Ansiedlung liegt direkt am hessischen Rheinufer zwischen Geinsheim und Nierstein im Überschwemmungsgebiet vor den Sommer- und Winterdeichanlagen und zählt zum Hessischen Ried.
Neben bäuerlichen Wohnhäusern gibt es ein griechisches Restaurant, einen Imbiss und die Verladesilos der ansässigen Sand- und Kies-Handelsfirma Hahn und Wedel. Auf dem Rheindamm Richtung Süden führt ein Fußweg, vorbei an Höfen zum Pumpwerk Wächterstadt. Auf der anderen Rheinseite sieht man die Burgruine Landskrone und die ebenfalls zu Oppenheim zählende Katharinenkirche.
Der Kornsand ist die rechtsrheinische Anlegestelle der Rheinfähre Landskrone und ein Treffpunkt für Motorradfahrer und Radwanderer sowie Weinliebhaber, die mit der Fähre zu den zahlreichen Winzerstuben und Straußwirtschaften der Ortschaften Oppenheim und Nierstein übersetzen.
Geschichte
Die Römer nutzten diese Stelle am Rhein, um die Rheinaue und den Fluss zu überqueren. Sie errichten hier ihre Legionslager. Die Archäologen gruben im Fundgebiet Trebur-Geinsheim bislang die Spuren von sieben Lagern aus.
Im 14. Jahrhundert war die Stelle mit einer Fährverbindung versehen.
Im Dezember 1631 setzte das schwedische Heer hier nach Oppenheim über, nachdem es vorher eine auf dem Kornsand von kaiserlich-spanischen Truppen angelegte Sternschanze niedergekämpft hatte.
Im Jahre 1896 wurde der Bau einer Rheinbrücke ins gegenüber gelegene Oppenheim diskutiert. Über die Brücke sollte auch eine Dampfstraßenbahn verkehren, die Darmstadt über Groß-Gerau mit Oppenheim verbinden sollte. Eine Realisierung des Projekts unterblieb.[1]
Überregional bekannt wurde der Kornsand im Jahre 1908, als am 4. August der Zeppelin LZ 4 auf seiner Fahrt von Friedrichshafen nach Echterdingen über Mainz hier eine Sicherheitslandung auf dem Rhein durchführte. Zur Erinnerung an diesen Vorfall wurde in Trebur das Zeppelindenkmal errichtet.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurden am 21. März 1945 beim Kornsandverbrechen sechs Regimegegner umgebracht. Ihnen zu Ehren wurde später ein Gedenkstein aufgestellt.
Eine betonierte Zufahrt zum Rhein, die so genannte „Nato-Rampe“, soll im Kriegsfall die Anlage einer Pontonbrücke ermöglichen.
Einzelnachweise
- ↑ Franz Flach: Gerauer Geschichten. 600 Jahre Stadt- und Marktrechte. Groß-Gerau 1997, S. 58f.
Weblinks
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