- Koroška
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Koroška ist zum einen die slowenische Bezeichnung für das österreichische Bundesland Kärnten, zum anderen die Bezeichnung für zwei unterschiedlich große Regionen der Republik Slowenien: eine "historische Region", die bis 1918 zum Kronland Kärnten gehört hatte, und die "statistische Region Koroška", die zwar fast das ganze Gebiet der "historischen Region" abdeckt, deren Gebiet jedoch zum größeren Teil vor 1918 zum Kronland Steiermark gehört hatte.
Inhaltsverzeichnis
Historische Region Koroška
Als Landesteil Spodnja Koroška oder Slovenska Koroška der Republik Slowenien bezeichnet Koroška jene Teile des einstigen Herzogtums Kärnten, die nach dem Zusammenbruch der österreich-ungarischen Monarchie am Ende des Ersten Weltkrieges durch den Vertrag von Saint-Germain ohne Volksabstimmung an den SHS-Staat gefallen waren.
Es handelt sich dabei um zwei geographisch getrennte Gebiete (auf Karte 1 gelb):
- das Drautal flussabwärts von der Staatsgrenze bis einschließlich Dravograd (Unterdrauburg) sowie das dort einmündende Mießtal,
- das Jezersko (Seeland), das sich oberhalb von Kranj (Krainburg) befindet.
In Bewusstsein, Brauchtum und Mundart der Bewohner ist die historische Teilung des slowenischen Sprachraumes nach wie vor tief verankert, noch verstärkt durch die nach dem Ende des 2. Weltkriegs erfolgte Umbenennung[1] der Orte Guštanj (Gutenstein) und Črna (Schwarzenbach) in Ravne na Koroškem bzw. Črna na Koroškem (= „in Kärnten“).
Im Zuge der Expansion des Dritten Reiches im Zweiten Weltkrieg kamen alle zur heutigen statistischen Region Koroska gehörigen Gebiete vom April 1941 bis Kriegsende unter deutsche Zivilverwaltung. Der Anschluss dieser Gebiete erfolgte je nach ihrer früheren Zugehörigkeit an die Gaue Kärnten bzw. Steiermark. Die beiden Länder waren dadurch im Zweiten Weltkrieg unter der Bezeichnung „Gau“ in den Kronlandgrenzen von vor 1918 wieder erstanden. [2] [3]
Ab 1945 waren die Gebiete der heutigen slowenischen Region Koroška wieder Teil Jugoslawiens und gehören nunmehr zu Slowenien, das 1991 unabhängig wurde.
Einzelnachweise
- ↑ Slovenia Holidays: Ravne na Koroškem
- ↑ Anordnung des Gauleiters der NSDAP in Kärnten über den Aufbau der NSDAP in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains
- ↑ Denkschriften des Gaugrenzlandamtes NSDAP in Kärnten „Das Mießtal“ und „Das Dreieck von Assling“
Siehe auch
Literatur
- Arnold Suppan: Jugoslawien und Österreich 1918-1938: bilaterale Aussenpolitik im europäischen Umfeld. Veröffentlichungen des österreichischen Ost- und Südosteuropa-Instituts. Band 14, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1996, ISBN 978-3-486-56166-1 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
Weblinks
Historische Region:
- Fran Ramovšs Karte der slowenischen Mundarten von 1935. In: The Slovenian Linguist. 13. September 2000, archiviert vom Original am 8. Februar 2007, abgerufen am September 2009 (gif-Datei, engl., Aus: Fran Ramovš: Karta slovenskih narečij v priročni izdaji. Cankarjeva založba, Ljubljana 1957.).
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