- Kranj
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Kranj Basisdaten Staat: Slowenien Historische Region: Oberkrain (Gorenjska) Statistische Region: Gorenjska (Region Oberkrain) Koordinaten: 46° 14′ N, 14° 21′ O46.23805555555614.355833333333358Koordinaten: 46° 14′ 17″ N, 14° 21′ 21″ O Höhe: 358 m. i. J. Fläche: 148 km² Einwohner: 52.000 (2006) Bevölkerungsdichte: 351 Einwohner je km² Telefonvorwahl: (+386) 04 Postleitzahl: 4000 Kfz-Kennzeichen: KR Struktur und Verwaltung Bürgermeister: Damijan Perne Webpräsenz: Kranj (deutsch: Krainburg) ist mit 52.000 Einwohnern (2006) die drittgrößte Stadt Sloweniens und Hauptort des gleichnamigen Bezirks.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Kranj liegt auf 350–406 m Seehöhe in der Oberkrain (Gorenjska) in einer Ebene, die von den Karawanken, den Steiner Alpen und den Julischen Alpen gesäumt ist, verkehrsgünstig an der Mündung der Kokra (dt. Kanker) in die Save (Sava) sowie an der Kreuzung der Straßen Ljubljana (Laibach) ↔ Loiblpass (Ljubelj) / Jesenice (Aßling) sowie Škofja Loka (Bischoflack) ↔ Seebergsattel (Jezerski vrh).
Geschichte
Im Gemeindegebiet wurden archäologische Funde durchgehend bis zurück in die Jungsteinzeit gefunden. Während der Langobardenzeit (5. / 6. Jh.) erfolgte die erste Nennung als Carnium, woraus sich die späteren Namen ableiteten.
Die slawische Besiedlung erfolgte im 7. Jahrhundert. Um die Jahrtausendwende war Kranj Sitz der Grafen und Kultur- und Verwaltungszentrum der Krain, eine Rolle, die später an Ljubljana überging. Aus dem Jahr 1060 datiert die erste Nennung als Chreina. Die Stadt war namensgebend für das Herzogtum Krain.
1221 wurden die Einwohner „cives“ (Bürger) genannt[1], 1256 erfolgte die erste Nennung als Stadt. Vom Erdbeben von 1348 sind Schäden überliefert[2].
Die Markgrafen von Krain residierten auf Burg Kieselstein (Kislkamen). Aus dem 15. Jahrhundert datiert die Stadtmauer. Ebenso erhielt die Stadt das Recht, Gericht und Rat selbst zu wählen. In dieser Zeit wechselte die Stadt mehrmals den Besitzer: vom Bistum Brixen an die Habsburger (Litorale), an die Grafen von Cilli und wieder an die Habsburger, wo sie schließlich in den österreichischen Erblanden des Heiligen Römischen Reiches, seit 1804 im Kaisertum Österreich bzw. seit 1867 in Österreich-Ungarn als Stadt im Herzogtum Krain bis 1918 verblieb.
Im 16. Jahrhundert erlebte die Stadt einen Aufschwung durch die Blüte des Bergbaus in der Krain und in Kärnten; mit dessen Niedergang verlor auch die Stadt stark an Bedeutung.
Ab 1870 konnte sich die Gegend nach der Eröffnung der Bahnlinie Ljubljana / Laibach ↔ Tarvis (im damals kärntnerischen Kanaltal, heute nur bis Jesenice) industriell entwickeln. Die Bahn eröffnete Richtung Nordwesten Verbindungen nach Kärnten, Tirol und in die Lombardei, Richtung Südosten Verbindungen nach Triest, Graz und Wien sowie nach Ungarn.
1890 hatte die Stadt rund 2.000 meist slowenische Einwohner und war Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts. 1894 wurde das Gymnasium als Kaiser Franz Joseph-Gymnasium eröffnet. Im späten 19. Jahrhundert erwachte die slowenische Nationalbewegung und fand unter anderem im Turnverein Krainer Falke einen vehementen Träger.
1906 wurde als Teil eines großen k.k. Eisenbahninfrastrukturprojektes („Neue Alpenbahnen“) zur Verbindung Westösterreichs und Süddeutschlands mit dem Hafen von Triest der Karawankentunnel von Jesenice nach Kärnten eröffnet und die Verbindung 1909 mit der Fertigstellung der Tauernbahn nach Salzburg vollendet. Kranj hatte damit direkten Zugang auch zum deutschen Markt.
Nach der Gründung des Staates der Serben, Kroaten und Slowenen am Ende des Ersten Weltkrieges, 1918, entwickelte sich die Gegend in der Zwischenkriegszeit, wesentlich durch ausländisches Kapital finanziert, zu einem bedeutenden industriellen Zentrum. Im Zweiten Weltkrieg geriet Kranj ab 1941 unter die totalitäre NS-Herrschaft, gegen die Partisanen kämpften. Nach Kriegsende 1945 wurden im Jugoslawien der kommunistischen Tito-Diktatur verbliebene Deutsche enteignet und vertrieben.
Marschall Tito nützte als Staatschef von Jugoslawien Schloss Brdo (Egg bei Krainburg) als eine seiner Residenzen. Das Schloss wird heute von der slowenischen Regierung bei offiziellen Staatsbesuchen und ähnlichen Anlässen verwendet.
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Kislkamen / Kieselstein, einst Sitz der Markgrafen von Krain
- Schloss Brdo / Egg mit Schlosspark in Egg bei Krainburg
Sport
Zu den bekanntesten Sportarten in Kranj zählt Wasserball, wobei der heimische AKV Triglav mehrfach slowenischer Meister geworden ist. In dem Schwimmbad der Stadt fand 2003 die A-Europameisterschaft der Männer statt.
Söhne und Töchter der Stadt
- France Prešeren, herausragender slowenischer Autor, † 1849 in Kranj, wo er seine letzten Lebensjahre, u.a. als Rechtsanwalt, verbracht hatte
- Marko Pogačnik (* 1944), Bildhauer und Geomant
- Jernej Zaplotnik (1952–1983), Bergsteiger
- Bogdan Norčič (1953–2004), Skispringer
- Bojan Križaj (* 1957), Skirennläufer
- Tadej Slabe (* 1959), Geograph und Extremkletterer
- Zoran Thaler (* 1962), Politiker
- Andrej Miklavc (* 1960), Skirennläufer
- Rajko Tavčar (* 1974), Fußballspieler
- Maja Osojnik (* 1976), Sängerin
- Tadej Valjavec (* 1977), Radrennfahrer
- Rok Flander (* 1979), Snowboarder
- Robert Kranjec (* 1981), Skispringer
- Andrej Šporn (* 1981), Skirennläufer
- Jure Bogataj (* 1985), Skispringer
- Rok Zima (* 1988), Skispringer
Städtepartnerschaften
- Pula (Kroatien)
- Villach / Beljak (Kärnten, Österreich), seit 2008
- - Amberg, Deutschland
- - Novi Sad, Serbien
- - Zenica, Bosnien und Herzegowina
- - Banja Luka, Bosnien und Herzegowina, seit 2006
- - Singen, Deutschland
Weblinks
Commons: Kranj – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienWikisource: Craynburg in der Topographia Austriacarum (Mathäus Merian) – Quellen und VolltexteWikisource: Craynburg im Anhang der Topographia Austriacarum (Mathäus Merian) – Quellen und Volltexte- Offizielle Website der Stadtverwaltung (slowenisch und englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Miha Kosi (Laibach): Stadtgründung und Stadtwerdung. Probleme und Beispiele aus dem slowenischen Raum. In: Pro Civitate Austriae. Informationen zur Stadtgeschichtsforschung in Österreich, Neue Folge, Heft 14, Österreichischer Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung, Linz 2009, S. 7
- ↑ http://emidius.mi.ingv.it/RHISE/ii_20ham/ii_20ham.html#4
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