Kraftwerk Scholven

Kraftwerk Scholven
Kraftwerk Scholven
Kraftwerk Scholven von Südwesten
Kühltürme von Norden
Kraftwerk Scholven von Nordwesten

Das Kraftwerk Scholven ist ein Kraftwerk der E.ON Kraftwerke GmbH im Stadtteil Scholven der Stadt Gelsenkirchen. Es gilt mit einer installierten Leistung von 2126 MWelektrisch als eines der leistungsstärksten Steinkohlekraftwerke Europas. Zwei am Standort befindliche Kraftwerksblöcke wurden bis zu ihrer Stilllegung 2001 und 2003 mit Heizöl befeuert. Das Kraftwerk produziert jährlich 10,7 Millionen Tonnen CO2; dies entspricht 900 g CO2 pro erzeugter Kilowattstunde.

Die im Kraftwerk Scholven produzierte elektrische Energie deckt etwa drei Prozent des deutschen Bedarfes. Die Blöcke B–F, das Fernwärmekraftwerk Buer (FWK) und das Dampfwerk Scholven (DWS) liefern Dampf an benachbarte Chemiebetriebe und Fernwärme an einige umliegende Städte. Die bereitgestellte elektrische Energie wird in benachbarte Betriebe sowie ins Netz der RWE eingespeist.

Inhaltsverzeichnis

Kraftwerkssilhouette

Die 302 Meter hohen Schornsteine, welche zu den höchsten in Deutschland gehören, bilden zusammen mit den noch fünf existierenden Kühltürmen eine beeindruckende Industriekulisse. Daher wurde das Kraftwerksgelände und die benachbarte Halde Oberscholven Schauplatz im Tatort „Die Kugel im Leib“ von 1979.

Früher verfügte das Kraftwerk über insgesamt fünf Schornsteine, davon einer baugleich zum südlichen Schornstein; ein weiterer, von geringerer Höhe als die noch existierenden drei, war allein dem Block F zugeordnet. Diese wurden 1992/93 aufgrund der Umstrukturierung der Rauchgasentschwefelungsanlagen zurückgebaut und die Turmstümpfe, die auf aktuellen Luftbildern noch erkennbar sind, umgenutzt.

Die zwei nördlich stehenden Kühltürme wurden am 10. August 2008 gesprengt,[1] da sie nach der Außerdienststellung der ölgefeuerten Blöcke G und H nicht weiter genutzt werden konnten.

Das 67 m hohe und 43 m breite Kesselhaus im Block G wurde 17. Januar 2010 gesprengt.[2] Damit ist der Rückbau der Blöcke G und H weitgehend abgeschlossen.

Geschichte

Hervorgegangen ist das Kraftwerk aus einem Betrieb zur Deckung des Eigenbedarfes an Strom und Dampf der Zeche Scholven. Daraus entwickelte sich ein leistungsstarkes Großkraftwerk. In den Jahren 1968 bis 1971 gingen die nahezu baugleichen Steinkohlekraftwerk-Blöcke B–E in Betrieb, 1974 und 1975 folgten die baugleichen Ölkraftwerk-Blöcke G und H (50 % Anteil RWE Power), 1979 der Block F und Ende 1985 das Fernwärmekraftwerk Buer (FWK). Der Block G wurde im Sommer 2001, der Block H im Sommer 2003 endgültig stillgelegt. Der Rückbau der beiden Blöcke hatte Ende 2007 begonnen. Die Sprengung der beiden Kühltürme fand am 10. August 2008 um 12:17 Uhr statt.

Technische Daten

Betreiber E.ON Kraftwerke GmbH
Eigentümer E.ON Kraftwerke GmbH
Brennstoff Steinkohle
  Dampfwerk Scholven: Heizöl EL
  Dampfwerk Zweckel: HSR, HS
Nettoleistung Block B − E je 345 MW
  Block F 676 MW
  FWK 138 MW äquivalent
Inbetriebnahme Block B 1968
  Block C 1969
  Block D 1970
  Block E 1971
  Block F 1979
  DWS 1973
  DWZ 1971
stillgelegte Blöcke, im Rückbau
Brennstoff Öl
Nettoleistung Block G und H je 672 MW
Betriebszeit Block G • 1974 − 2001
  Block H • 1975 − 2003

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. ORF.at: IPTV-Video der Sprengung
  2. Sabrina Steiling: Kessel gesprengt. WAZ-Mediengruppe, abgerufen am 25. Januar 2010.

Weblinks

 Commons: Kraftwerk Scholven – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


51.6027777777787.0094444444445

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Scholven — bezeichnet einen Stadtteil von Gelsenkirchen, siehe Gelsenkirchen Scholven das dort gelegene Kraftwerk Scholven Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe …   Deutsch Wikipedia

  • Steinkohlekraftwerk Gelsenkirchen-Scholven — Kraftwerk Scholven Kraftwerk Scholven von Südwesten …   Deutsch Wikipedia

  • Gelsenkirchen-Scholven — Scholven Stadtteil von Gelsenkirchen Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Zeche Scholven — Abbau von Steinkohle Betriebsbeginn 1911 Betriebsende 1963 Nachfolgenutzung Industriefläche, Kulturdenkmal Geografische Lage Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Preussische Kraftwerk Oberweser — Preußische Elektrizitäts AG Unternehmensform Aktiengesellschaft Gründung Oktober 1927 Auflösungsdatum 14. Juli 2000 Auflösungsgrund Fusion Unternehmenssitz …   Deutsch Wikipedia

  • Halde Scholven — Blick auf die Halde Oberscholven von der Halde Rungenberg bei der Zeche Hugo aus. Die Halde Oberscholven ist eine Bergehalde in Gelsenkirchen Scholven. Sie nahm in den Jahren zwischen 1966 und 1987 das Bergematerial aus dem Betrieb der Zeche… …   Deutsch Wikipedia

  • Bülse — Scholven Stadtteil von Gelsenkirchen Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Gelsenkirchen-Buer (Stadt) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Gelsenkirchen-Feldmark — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Gelsenkirchen-Haverkamp — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”