- Halde Oberscholven
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Die Halde Oberscholven ist eine Bergehalde in Gelsenkirchen-Scholven. Sie nahm in den Jahren 1966 bis 1987 das Bergematerial aus dem Betrieb der Zechen Scholven, Bergmannsglück und Emscher-Lippe auf.[1] Die Halde überragt die Umgebung um 140 m und ist damit die höchste künstliche Erhebung im Ruhrgebiet.
Sie gehört zur zweiten Generation von Halden, den abgestuften Tafelberghalden. Den höchsten Punkt auf 201,8 m Höhe über Normalnull markiert seit 1994 ein im Winter nachts beleuchtetes und inzwischen bereits einmal ersetztes acht Meter hohesGipfelkreuz. Neben diesem befindet sich eine zur Hälfte versenkte Seilscheibe. Etwas tiefer steht ein Sendemast für Mobilfunk von Vodafone und terrestrisches Fernsehen DVB-T mit 60 m Länge.
Die Halde wird von der RAG Montan Immobilien im Auftrag der RAG AG betreut. Auf der Halde wachsen 212.000 Bäume, darunter Erlen, Linden, Rotweiden, Eschen und Akazien, ferner Sträucher und Kräuter.
Im Inneren der Halde befindet sich ein Trinkwasserbehälter von Gelsenwasser, gespeist aus dem Wasserwerk Haltern. Es handelt sich um 15 Röhren mit 66 Metern Länge, einem Durchmesser von zehn Metern und 36.000 Kubikmetern Speicherkapazität in 130 m Höhe NN. Der Behälter erzeugt durch die Höhendifferenz für das umgebende Wassernetz einen Wasserdruck von sechs Bar.
Die Halde ist der Öffentlichkeit gewöhnlich nicht zugänglich. Ausnahmen bilden ein Tag der offenen Tür von Gelsenwasser, Wanderungen, die durch die Volkshochschule organisiert werden, und die traditionelle Mai-Andacht der Gemeinde St. Josef in Scholven. Diese Andacht findet vor dem Gipfelkreuz statt. Für Besucher, die den etwa einstündigen Aufstieg nicht bewältigen, werden gewöhnlich Pendelbusse eingesetzt. Die letzte Mai-Andacht fand nach einem Jahr Pause am 15. Mai 2011 statt.
In unmittelbarer Nähe liegt das Kraftwerk Scholven mit seinen teils über 300 m hohen Schornsteinen und fünf Kühltürmen sowie eine Raffinerie von BP.
Nach einer Grundsteinlegung am 7. Juli 2010 wurde auf der Halde der Windpark Halde Oberscholven mit zwei, jeweils 2,3 Megawatt liefernden Windrädern errichtet. Die von der ELE Scholven Wind GmbH für rund sechs Millionen Euro errichteten Windräder haben eine Höhe von knapp 100 m und einen Rotordurchmesser von 82 m, die Gesamthöhe von 140 m überragen Halde und Funkmast deutlich.[2]
Literatur
- Wolfgang Berke: Über alle Berge. Der definitive Haldenführer Ruhrgebiet. Klartext Verlag, Essen 2009, ISBN 978-3-8375-0170-4, S. 88ff.
Einzelnachweise
- ↑ Christian Duyf: So weit das Auge reicht. In: WAZ, Lokalteil Gelsenkirchen, 7. September 2007, (online)
- ↑ Wolfgang Laufs: Gelsenkirchens neues Wahrzeichen in Blau-Weiß. In: DERWESTEN. WAZ Mediengruppe, 8. Juli 2010, abgerufen am 3. November 2011.
51.6041666666677.0144444444445Koordinaten: 51° 36′ 15″ N, 7° 0′ 52″ OWeblinks
Kategorien:- Bergbauhalde im Ruhrgebiet
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