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Scholven
Stadtteil von GelsenkirchenKoordinaten 51° 35′ 31″ N, 7° 1′ 15″ O51.5919444444447.020833333333344Koordinaten: 51° 35′ 31″ N, 7° 1′ 15″ O Höhe 44 m ü. NN Fläche 12,3 km² Einwohner 9661 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 786 Einwohner/km² Postleitzahl 45896 Vorwahl 0209 Gliederung Stadtbezirk Nord Stadtteile Politik Bezirksvorsteher Klasmann, Thomas (SPD) Verkehrsanbindung Autobahn Bundesstraße Bus 247, 255, NE2, SB28 Quelle: Statistikamt Gelsenkirchen Scholven ist der nördlichste Stadtteil der kreisfreien Stadt Gelsenkirchen und wird gebildet aus den Teilen Oberscholven (Norden), Niederscholven (Mitte) und Bülse (Süden).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Scholven liegt im Norden Gelsenkirchens und wird im Westen von der Stadt Gladbeck, im Norden von der Stadt Dorsten und im Nordosten von der Stadt Marl, alle im Kreis Recklinghausen, begrenzt. Im Osten und Süden grenzt Scholven an die Gelsenkirchener Stadtteile Hassel und Buer. Neben diesen beiden zuletzt genannten Stadtteilen zählt Scholven zum Stadtbezirk Gelsenkirchen-Nord. Die innerstädtische Grenze wird im Süden von der Straße Nordring und nach Osten hin von der Autobahn A52 bzw. die alte Bundesstraße B224 gebildet. Durch die Aus-/Auffahrt 43 der Autobahn A52 hat Scholven direkten Zugang zum deutschen Autobahnnetz.
Es haben sich zwei Stadtteilzentren gebildet. Zum einen der Bereich des Marktplatzes ‚Im Brömm’ mit Geschäften, Grundschule, Katholischer, Evangelischer und Neuapostolischer Kirche und zum anderen der Bereich um die Bülseschule.
Geschichte
Obwohl bereits im frühen Mittelalter als Sculven erwähnt, war Scholven auch noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Bauernschaft mit vielen Wiesen und Äckern, mit Wald und Heide, standen Gehöftgruppen, Einzelhöfe der Bauern und Kötterhäuser von Oberscholven bis Niederscholven und Bülse. Scholven war eine der vielen Bauernschaften rund um das Kirchspiel und die Freiheit Buer. Aber schon drang die Kunde von jenseits der Emscher herüber, wie das Vordringen des Steinkohlebergbaus zwischen 1860 und 1873 in Gelsenkirchen Leben und Landschaft veränderte. Die Zechen Dahlbusch in Rotthausen, Wilhelmine Viktoria in Heßler, Holland in Ückendorf und Nordstern in der alten Freiheit Horst begannen in diesen Jahren mit der Förderung. Nach der Abteufung der Zeche Hugo in Buer 1873 und dem Beginn der Kohleförderung im Jahre 1877 rückte die Industrie näher. Die Hibernia-Zechen im Buerschen Norden begannen mit dem Abteufen des jeweils ersten Schachtes auf Bergmannsglück 1903, auf Westerholt 1907 und schließlich in Scholven 1908. Die Förderung begann in Scholven im Jahre 1910.
Gleichzeitig mit dem Bau der Zechenanlage Scholven und der Kokerei entstand in wenigen Jahren die „Zechenkolonie“. Schmucke Zwei- und Vierfamilienhäuser, alle mit eigenem Garten und Stall, waren von den Bergarbeitern begehrt, lockten die Landsleute aus vielen deutschen Provinzen, vornehmlich aber aus Ostpreußen und Schlesien, in das neue Bergarbeiterviertel.
Noch lange nach dem Bau der Zeche und Zechenkolonie, der Kokerei und des Hydrierwerkes (der späteren Scholven-Chemie, heute BP Gelsenkirchen) blieb Scholven der Stadtteil mit der größten landwirtschaftlich genutzten Fläche vor allem im nördlichen Bereich jenseits des Zechentores an der Glückaufstraße. Schon nach der Übernahme des Hydrierwerkes durch die Hibernia AG im Jahre 1935 und der Ausweitung des Werkes zur Veba-Chemie (Ruhr-Öl GmbH) nach Westen bis über die Grenze der ursprünglichen Zechenkolonie hinaus, vor allem aber nach Osten und Norden bis zum Bellendorfsweg ging immer mehr Bauernland an diesen Industriegiganten verloren. So ist inzwischen jeder Grenzgang in den Ortsteil Hassel verbaut; ist fast vergessen, dass diese beiden Ortsteile einen vormals fußläufig leicht erreichbaren Nordfriedhof an der Pawiker Straße hatten, dessen Reste noch vorhanden sind.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Industrieanlagen ebenso wie die sonstigen Gebäude des Stadtteils weitestgehend zerstört.
Die Aufschüttung der ersten Großhalde nach dem Zweiten Weltkrieg an der nördlichen Feldhauser Straße, der Bau des Großkraftwerkes (ehemals Veba Kraftwerke Ruhr AG (VKR), heute Kraftwerke E.ON AG seit 1968 nördlich der ehemaligen Zechenanlage und die Aufschüttung der zweiten Großhalde östlich der alten Dorstener Straße im Bereich Auf der Kämpe sind die letzten Stationen der Industrieausweitung und des Rückgangs der Bauernschaft auch im Norden des Stadtteils. Das 1988 erbaute Gipswerk hat dann noch die alte Schrebergartenanlage an der Feldhauser Straße verdrängt. Jedoch ist dies durch die Schaffung einer schönen neu angelegten Schrebergartenanlage westlich der Buddestraße und südlich der Metterkampstraße kompensiert worden.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner 1924 8.744 1925 8.375 1926 8.323 1927 8.639 1928 8.384 1929 8.402 1930 8.556 1931 8.572 1932 9.018 1933 9.129 1934 8.924 Jahr Einwohner 1935 9.084 1936 8.922 1937 8.903 1938 8.787 1939 8.697 1940 9.291 1941 9.297 1942 9.390 1943 8.928 1944 6.930 1945 4.727 Jahr Einwohner 1946 4.920 1948 5.514 1950 6.467 1953 9.552 1955 9.770 1956 10.041 1957 10.406 1958 10.387 1959 10.178 1960 10.048 1961 9.909 Jahr Einwohner 1962 9.879 1963 9.628 1964 10.255 1965 10.508 1966 10.419 1967 10.440 1968 10.518 1969 10.359 1970 10.965 1971 11.188 1972 11.076 Jahr Einwohner 1973 10.560 1974 10.359 1975 10.135 1976 9.877 1977 9.630 1978 11.539 1979 11.841 1980 12.025 1981 12.032 1982 11.587 1983 11.920 Jahr Einwohner 1984 11.580 1985 11.427 1986 11.294 1987 11.351 1988 11.241 1989 11.277 1990 11.369 1991 11.290 1992 11.274 1993 11.241 1994 11.150 Jahr Einwohner 1995 11.188 1996 11.075 1997 11.019 1998 10.891 1999 10.723 2000 10.483 2001 10.332 2002 10.256 2003 10.109 2004 9.999 2005 9.888 Jahr Einwohner 2006 9.781 2007 9.693 2008 9.661 Öffentlicher Personennahverkehr
Im öffentlichen Personennahverkehr Scholvens verkehren die Buslinien 247, 255 und der Nachtexpress NE2 der Vestischen Straßenbahnen GmbH (Vestische) sowie die Schnellbuslinie SB 28 der Busverkehr Rheinland GmbH (BVR).
Wirtschaft
Wichtigste Wirtschaftsfaktoren und Arbeitgeber im Stadtteil sind die folgenden Unternehmen:
- BP Gelsenkirchen – Großraffinerie
- Kraftwerk Scholven – Kraftwerk der E.ON
- SABIC Polyolefine GmbH – Produzent von Kunststoffgrundlagen
- Saint-Gobain Rigips GmbH – Gipsverarbeitung aus der Rauchgasentschwefelungsanlage des Kraftwerkes
- E.ON Anlagenservice GmbH – Dienstleistungen für Kraftwerke, Energieanlagen und Industriebetriebe
- E.ON Engineering GmbH – Ingenieursdienstleistungen
- E.ON Fernwärme GmbH – Serviceleistungen rund um Fernwärme
Bildung
Im Stadtteil gibt es 3 Schulen: die Gemeinschaftsgrundschulen Bülsestraße und Im Brömm sowie die Hauptschule Mehringstraße. Für den Besuch von Real-, Gesamtschulen und Gymnasien muss der benachbarte Stadtteil Buer genutzt werden.
Sport
Besondere Bedeutung hat in diesem Stadtteil der Schießsport. In Bülse ist der Luftgewehr-Bundesligist BSV Buer-Bülse 1926 e.V. zu Hause. Im ländlich geprägten Oberscholven wird vor allem Reitsport betrieben. Daneben gibt es auch noch Fußballvereine und einen Tennisclub.
- BSV Buer-Bülse 1926 e.V.
- Burhofschützen Scholven 1826 e.V.
- DJK SG Borussia Scholven
- Schwarz-Weiß Bülse 1931 e.V.
- SV Hansa-Scholven 1919 e.V.
- Tennisclub Scholven e.V.
- Zucht-, Reit- und Fahr-Verein Gelsenkirchen Scholven e.V
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