Kreuzzug Sigurds von Norwegen

Kreuzzug Sigurds von Norwegen
Sigurd trifft König Balduin von Jerusalem am Jordan.

Sigurd (* um 1090; † 26. März 1130 in Oslo) (Sigurður Jórsalafari) (Jerusalemfahrer) war König von Norwegen und der Isle of Man.

Sigurd wurde mit seinen Brüdern Olaf und Øystein 1103 König, als sein Vater Magnus Barfot (Barfuß) in England gefallen war. Zuvor war er um 1098 durch den Vater als Jarl von Orkney eingesetzt worden, das er 1103 den legitimen Erben zurückgab.

Im Jahre 1107 lief der damals 17jährige König mit einer großen Flotte (angeblich 60 Schiffe) aus, um als erster König am zweiten Teil des Ersten Kreuzzugs teilzunehmen. Er überwinterte in England, Galizien und Sizilien, kämpfte unterwegs gegen die spanischen Mauren und kam 1110 in Palästina an. Dort wurde er von König Balduin empfangen, badete im Jordan, besuchte die heiligen Stätten und nahm an der Belagerung und Eroberung Sidons teil. Aus Jerusalem brachte er einen Splitter des Heiligen Kreuzes mit, ein Geschenk des Königs Balduin von Jerusalem. Auf dem Rückweg besuchte er 1111 Konstantinopel, von wo er auf dem Landweg in die Heimat zurückkehrte.

Um 1117 heiratete er Malmfred, die Tochter von Mstislav I. von Nowgorod und Kristina Ingesdotter aus Schweden.

Ab dem Tod seines Bruders Øystein, der die 1107-1111 genossene Unabhängigkeit nur widerwillig aufgegeben hatte, war er Alleinherrscher von Norwegen. Sigurd widmete sich der Festigung der Kirche, er führte in seinen Ländern den Kirchenzehnten ein und gründete u.a. auch das Bistum Garder für Grönland. Außerdem unterwarf er Småland. In den letzten Regierungsjahren litt Sigurd Jorsalafari unter einer Geisteskrankheit, die ihn rastlos und gewalttätig werden ließ.

Kurz vor seinem Tod erschien Harald Gille aus Irland und behauptete, ein Sohn von Magnus Barfot und ein Bruder Sigurds zu sein. 1129 legte er in Sem erfolgreich die Eisenprobe zum Beweis ab. Sigurd erkannte Harald als Bruder an und ordnete an, dass das Volk ihm ebenfalls huldigen solle. Harald musste aber geloben, zu Lebzeiten von Sigurd und seinem Sohn Magnus den Thon nicht zu beanspruchen. Nach seinem Tod brach zwischen Harald und Magnus dennoch der Streit um den Thron aus, der in einen langwierigen Bürgerkrieg mündete.

Am 26. März 1130 starb Sigurd in Oslo und bekam in der Südmauer der neugebauten Hallvardskirche seine Grablege.

Literatur

  • Lexikon des Mittelalters: Band VII, Planudes bis Stadt (Rus’). München 2003.
  • M. Gerhardt: Norwegische Geschichte. neu bearbeitet W. Hubatsch, 1963. Seite 90 ff.


Vorgänger Amt Nachfolger
Magnus Barfot König von Norwegen
1103-1130
Magnus IV.
Harald IV.
Lagman König der Isle of Man
1104-1130
Domnall Mc Teige
Paul Thorfinnsson
Erlend Thorfinnsson
Jarl von Orkney
1098–1103
Haakon Paulsson

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