Krochsiedlung

Krochsiedlung

Die Krochsiedlung ist eine 16 ha große Wohnbebauung im Leipziger Stadtteil Gohlis und sollte die erste Bauetappe einer geplanten Wohnstadt sein.

Die Krochsiedlung aus der Luft (2004)

Sie wurde in den Jahren 1929 bis 1930 von den Berliner Architekten Paul Mebes und Paul Emmerich unter hauptsächlicher Mitfinanzierung und wesentlicher Einflussnahme auf die architektonische Gestaltung durch den jüdischen Bankier Hans Kroch (Bankhaus Kroch jun. KG a. A.), in dessen Auftrag auch das Krochhochhaus am Leipziger Augustusplatz entstand, geplant und ausgeführt.

Die Siedlung verkörperte damals neuzeitliche Wohnkultur, die auch noch heute modernen Wohnanforderungen gerecht wird. Sie besteht aus 3- und 4-geschossigen Mehrfamilienwohnhäusern mit insgesamt 1018 gut besonnten Wohnungen von 2 bis 4 Zimmern und kleineren Gewerbeeinheiten in Erdgeschosslage. Die Krochsiedlung stellt eines der wichtigsten Zeugnisse der Architektur der klassischen Moderne in Leipzig dar. Nach 1990 wurde die Anlage umfassend saniert.

Zur Pflege des architekturhistorischen und geschichtlichen Erbes der Krochsiedlung besteht seit 1991 der Bürgerverein Krochsiedlung e. V.

Unweit der Krochsiedlung entstand von 1930 bis 1932 die Versöhnungskirche als herausragendes Zeugnis des modernen deutschen Kirchenbaus nach einem Entwurf des Leipziger Architekten Hans Heinrich Grotjahn. Sie sollte im Mittelpunkt der geplanten Wohnstadt Gohlis liegen.

Literatur

  • Wolfgang Hocquél: Leipzig. Baumeister und Bauten. Von der Romanik bis zur Gegenwart. Tourist Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-350-00333-8.

Weblinks

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