Krupunder

Krupunder

Der Ort Krupunder liegt je als Ortsteil auf dem Gebiet der holsteinischen Gemeinden Halstenbek und Rellingen im Kreis Pinneberg. Krupunder grenzt an die Hamburger Stadtteile Eidelstedt und Lurup im Osten, im Süden an die Stadt Schenefeld.

Luftaufnahme, Blick nach Nordost

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bis um das Jahr 1700 war das Gebiet unbesiedelt und bestand aus einer spärlich mit Heidekraut bewachsene Moorebene, die als gemeinsame Viehweide von den Bauernschaften der benachbarten Dörfer Halstenbek, Rellingen und Eidelstedt genutzt wurde. Aufgrund des unbestimmten Grenzverlaufes auf dem gemeinsam genutzten Grund kam es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen Bauern und den beiden Dorfgemeinschaften. Der erste Hof wurde von dem Bauern Daniel Bornemann in der Nähe des Schwarzen Sees gebaut, dessen bisheriger Hof in Rellingen niedergebrannt war und der am 4. Juli 1714 die Erlaubnis Rellingens erhielt einen Teil der Gemeinschaftsweide zu besiedeln. Ein Widerspruch der Dörfer Halstenbek und Eidelstedt gegen diese Schmälerung ihrer Gemeinschaftsweide beim Pinneberger Landdrosten blieb 1731 erfolglos. Weitere Zwistigkeiten gingen in den Jahren 1726 bis 1751 sogar bis vor den dänischen Königshof. Erst 1754 einigte sich eine Grenzfindungskommission auf einen Grenzverlauf zwischen Eidelstedt und Halstenbek. Weitere Grenzstreitigkeiten folgten. Schließlich wurde 1893 die Altonaer Chaussee als Grenze zwischen Halstenbek und Rellingen festgelegt.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstanden an der durch Krupunder führenden Straße nach Altona vier Wirtshäuser, die durch die allwöchentlich zu Hamburger Viehmärkten ziehenden Treiber mit ihren Ochsenherden ein regelmäßiges einträgliches Geschäft hatten. Der Bau der Eisenbahn brachte diesem Geschäft in den 1860er Jahren ein langsames Ende. 1890 wurde in Krupunder ein Schulbezirk eingerichtet und ein Schulhaus an der Altonaer Straße gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden in den 1950er Jahren neue Siedlungen und ein neues Schulgebäude. In den 70er Jahren des 20. Jhs. wuchs das Siedlungsgebiet Krupunder gar um ein Hochhaus. Die Altonaer Straße wurde zur Schnellstraße B5 und später zur Autobahn A 23 ausgebaut und verändert das Ortsbild von Krupunder nachhaltig zu einem prosperierenden Schlafvorort mit wachsenden Gewerbegebieten.

Seinen eigentümlichen Namen hat Krupunder der Legende nach einem Gastwirt zu verdanken, der seinerzeit wohlhabende Gäste geraubmordet und deren Leichname mit den Worten "Krupp ünner" dem Schwarzen See überantwortet haben soll.

Krupunder See

Der Krupunder See ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für die umliegenden Bewohner und als Landschaftsschutzgebiet mit einem Badeverbot belegt.

Quellen


Literatur

  • Gemeinde Halstenbek (Hrsg.): Gemeinde Halstenbek. Jubiläumsschrift zur 700-Jahr-Feier (1296-1996). WEKA, Kissing 1996.
  • Brigitte Wolf: Gemeindechronik Halstenbek. Gemeinde Halstenbek, Halstenbek 1991.
  • Hans Möller: Geschichtliches und Sagenhaftes von Krupunder und seinem See. Meier & Elsner, Altona ca. 1913.
  • Kristina Michel: Der Krupunder See - Geschichte und Naturschutz. In: Eidelstedter Anzeiger. Mai 1988 (Illustrierte Zeitungsbeilage).

Weblinks

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