- Krutter
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Franz Krutter (* 5. August 1807 in Solothurn; † 15. November 1873 ebenda) war ein Schweizer Schriftsteller, Jurist und Politiker.
Geboren als Sohn des Geschäftsmanns, Grossrats und Kantonsrichters Franz Urban Balthasar Krutter, studierte Franz Krutter nach dem Besuch der Schulen in Solothurn Rechtswissenschaft in München und Heidelberg. Es schlossen sich Reisen nach Dresden, Prag, Wien und Paris sowie ein Sprachaufenthalt in Genf an. 1830 kehrte Krutter nach Solothurn zurück und arbeitete zunächst in der Kanzlei des Appellationsgerichts. Seit 1832 war Krutter Appellationsgerichtsschreiber, später Richter in verschiedenen Funktionen. Von 1839-1841 war er solothurnischer Grossrat, ab 1856 Gemeinderat der Stadt Solothurn und von 1866 bis zu seinem Tode Kantonsrat liberal-konservativer Gesinnung.
Krutters literarisches Schaffen wird von historischen Dramen bestimmt, seine ersten Publikationen waren jedoch Gedichte unter dem Pseudonym Valentin Namenlos. Obwohl das "dramatische Märchen in drei Akten" Salomon und Salomeh (1840) recht erfolgreich war und Krutter in der Folge auch weitere Dramen publizierte (mit Niklaus von Wengi und Samuel Henzi widmeten sie sich historischen Figuren von besonderem Interesse für Krutters Heimatregion, die Kantone Solothurn und Bern), bleiben doch etliche Werke bis heute ungedruckt, darunter Kaiser Tiberius, Julian und Francesco, Herzog Ake, Die Rebellen und Gelimer. Ein Trauerspiel über Agnes Bernauer wurde anlässlich von Krutters 100. Geburtstag von der Töpfergesellschaft Solothurn aus dem Nachlass herausgegeben.
Ein weiteres ungedrucktes Theaterstück, das jedoch als Abschrift in Form eines vervielfältigten Typoskripts in einzelnen Bibliotheken greifbar ist (Schweizerische Theatersammlung in Bern, Zentralbibliothek Solothurn), fällt durch seine ungewöhnliche Thematik auf: Die Gasbraut, verfasst in gemeinschaftlicher Arbeit mit Alfred Hartmann, Georg Schlatter und Rudolf Oskar Ziegler zur Feier der Eröffnung der Gasbeleuchtung in Solothurn 1860.
Krutter gab auch literarische Zeitschriften heraus, darunter mit Alfred Hartmann Alpina : schweizerisches Jahrbuch für schöne Literatur.
Der Nachlass von Franz Krutter befindet sich in der Zentralbibliothek Solothurn.
Werke
- Salomon und Salomeh. Dramatisches Märchen in drei Akten (1840)
- Schultheiss Wenge von Solothurn. Vaterländisches Schauspiel (1845)
- Samuel Henzi oder der Burgerlärmen in Bern. Eine vaterländische Staatsaktion (1868)
- Agnes Bernauer. Trauerspiel in 5 Akten (aus dem Nachlass herausgegeben 1908)
Literatur
- Walther von Arx: Franz Krutter (1807–1873). Sein Leben und seine Schriften. Vogt & Schild, Solothurn 1908.
- Franz Brümmer: Deutsches Dichterlexikon. Nachtrag. 1877 (Artikel Krutter, Franz).
Weblinks
- Artikel Krutter, Franz im Historischen Lexikon der Schweiz
Personendaten NAME Krutter, Franz ALTERNATIVNAMEN Namenlos, Valentin KURZBESCHREIBUNG Schweizer Schriftsteller, Jurist und Politiker GEBURTSDATUM 5. August 1807 GEBURTSORT Solothurn STERBEDATUM 15. November 1873 STERBEORT Solothurn
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