- Kugelpanorama
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Kugelpanoramen sind Panoramabilder, bei denen sämtliche Blickwinkel wiedergegeben werden können, die von einem Standpunkt aus sichtbar sind. Kugelpanoramen werden auch als sphärische Panoramen bezeichnet. Im Gegensatz dazu stehen unter Anderem die zylindrischen Panorama, ähnlich der Innenwand einer Tonne, die nie mit Zenit und Nadir abgebildet werden können.
Inhaltsverzeichnis
Projektionsarten
Interaktive dreidimensionale Panoramabilder haben einen Bildwinkel, der horizontal 360° und vertikal 180° beträgt. Equirectangulare zweidimensionale Bilder bilden in der vertikalen Bildachse 180° Bildwinkel ab. Sie können in verschiedenen Projektionsformen vorliegen, zum einen im kubischen Format, bestehend aus den sechs Seiten eines den Standpunkt umgebenden virtuellen Würfels, zum anderen im equirectangularen Format mit einem Seitenverhältnis von genau 2:1. Bei letzterer Projektionsart wird das Bild einer den Standpunkt umgebenden virtuellen Kugel so auf eine Fläche projiziert, wie die Oberfläche der Weltkugel auf die Weltkarte.
Aufnahmetechnik
Zur Aufnahme von Kugelpanoramen kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Dabei kann man zwei Kategorien unterscheiden: Momentaufnahmen und Aufnahmen über einen gewissen Zeitraum.
Für Momentaufnahmen vollständiger Kugelpanoramen kann nur eine Gruppe von Kameras benutzt werden, die in verschiedene Richtungen weisen und gemeinsam ausgelöst werden. Naturgemäß kann hierbei Parallaxe auftreten, denn es ist unmöglich, alle Aufnahmen mit derselben Eintrittspupille auszuführen. Unvollständige Kugelpanoramen können mit so genannten One-Shot-Systemen ausgeführt werden, bei denen mit einer einzelnen Kamera ein sphärischer oder parabolischer Spiegel fotografiert wird, der seine vollständige Umgebung spiegelt, mit Ausnahme dessen was direkt hinter ihm ist. Anschließend muss das Bild mathematisch entzerrt werden.
Aufnahmen über einen gewissen Zeitraum können mit einer einzelnen Kamera ausgeführt werden, wobei entweder mehrere Einzelbilder aufgenommen werden oder eine rotierende Panoramakamera ein Rundumbild aufnimmt.
Werden mehrere Einzelbilder verwendet, muss die Kamera zwischen den Aufnahmen geschwenkt bzw. gekippt werden. Eine geeignete Vorrichtung (fälschlich oft Nodalpunktadapter genannt) ermöglicht das Schwenken und Kippen um die perspektivisch relevante Eintrittspupille, so dass Parallaxe zwischen den Einzelbildern vermieden werden kann. Eine Stitching-Software (z. B. hugin) setzt die Einzelbilder geometrisch korrekt zusammen und gleicht wenn möglich Unterschiede an den Übergängen aus.
Eine mit einem vertikal 180° abbildendem Fisheye ausgerüstete 360°-Panoramakamera liefert ganz direkt ein vollständiges, equirectangulares Kugelpanorama.
Siehe auch
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