Kulturzentrum Schlachthof (Wiesbaden)

Kulturzentrum Schlachthof (Wiesbaden)
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Große Konzerthalle
Historischer Wasserturm

Das Kulturzentrum Schlachthof (schlicht auch Schlachthof oder Schlachter) in Wiesbaden befindet sich auf dem Areal des 1884 errichteten ehemaligen städtischen Schlacht- und Viehhofs und liegt rund 500 Meter südöstlich vom Hauptbahnhof.

Nachdem die Stadt den Schlachthof Ende 1990 aufgrund der Nichterfüllung von EG-Hygienerichtlinien und wegen Unwirtschaftlichkeit geschlossen hatte und in den Folgejahren auch die Betriebe des Fleischgroßmarktes und der Fleischereinkauf umgesiedelt waren, wurden die meisten Gebäude des weitläufigen Schlachthofgeländes abgebrochen. Geblieben sind lediglich zwei Hallen und der 1897–1899 errichtete, 36 Meter hohe, historische Wasserturm. In diesen übrig gebliebenen Gebäuden entstand das heutige Kulturzentrum. Während die zentral gelegene, große Halle als Herberge für Konzert- und Proberäume dient, wird das kleinere, nahe dem Sportamt und gegenüber der großen Halle gelegene Gebäude als Skateboard-„Rollbunker“ und zur Vermietung von Privaträumen für diverse Veranstaltungen genutzt. Im gleichen Gebäude, der sog. Kreativfabrik[1] befinden sich auch Proberäume für Bands und das Büro der Wiesbadener Jungsozialisten (Jusos).

Das Kulturzentrum Schlachthof ist ein essentieller Bestandteil des Wiesbadener Kulturlebens, es gibt dem traditionellen "Hochkulturprogramm" der Landeshauptstadt den notwendigen alternativen Touch. Unter anderem werden eine Vielzahl von Rock-, Metal- und Punk-Konzerten, Musikpartys, Poetry Slams sowie Lesungen für alle Altersgruppen angeboten. Einen weit über Wiesbaden hinaus reichenden internationalen Ruf genießt das Schlachthofgelände in der Graffiti Szene. Vor allem Ende der neunziger Jahre galt der wiesbadener Schlachter als ein Mekka bei Sprayern incl. sommerlichem Event.

Im Schlachthof traten bereits Gruppen wie Motörhead, Apocalyptica, Dropkick Murphys, Bullet for My Valentine, Sportfreunde Stiller und Fettes Brot auf. Jährlich spielen bis zu 150 Gruppen vor unterschiedlich großem Publikum.

Im Video Wish I Had An Angel der finnischen Band Nightwish ist der Schlachthof zu sehen, das Video wurde in der großen Halle des Schlachthofs produziert, damals noch mit Sängerin Tarja Turunen.

Nach eigenen Angaben hatte das Kulturzentrum bisher 1,5 Millionen Besucher und bietet Räume für Veranstaltungen von 350 bis 1800 Personen; der große Konzertsaal besitzt eine Fläche von ungefähr 1200 Quadratmetern. 28 Proberäume für Bands sowie zwei Künstlerateliers, ein Cateringservice und ein Bistro ergänzen das Angebot. Der Schlachthof ist Mitglied im Landesverband soziokultureller Zentren in Hessen (Laks e. V.).

Neben zahlreichen Indoor-Events veranstaltet das Kulturzentrum auch das dreitägige alternative Festival „Folklore-Festival“, das alljährlich am letzten Augustwochenende auf dem Schlachthofgelände stattfindet. Bis zum Jahr 2006 war dieses Festival im Park des Schlosses Freudenberg beheimatet.

Freizeit- und Kulturpark

Die etwa 3 Hektar Brachfläche um den historischen Wasserturm am ehemaligen Schlachthof wurde seit Oktober 2008 für rund eine Million Euro zum Freizeit- und Kulturpark umgestaltet. Mit Baumanpflanzungen und begehbaren Rasenflächen, sowie einem Beach-Volleyballfeld, einer Bouleanlage, einer Bahn für Skateboarder und Kinderspielgeräten sollen auch hiermit vor allem junge Menschen angesprochen werden. Diese ergänzende Anlage wurde Anfang Juni 2009 eingeweiht.

Einzelnachweise

  1. Website der Kreativfabrik

Weblinks

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